Darum ist dein Haarausfall saisonal bedingt!

Geschrieben von | 29. Mai 2019 | Blog, Ursachen Haarausfall | 0

Haarausfall Saisonal

Jeder Mensch verliert Kopfhaare (zwischen 70 und 100 pro Tag). Beobachtest du einen verstärkten Verlust zu bestimmten Zeiten, ist dein Haarausfall saisonal bedingt.  Übersteigt die Menge der verlorenen Haare den normalen Wert und werden sie nicht wieder ersetzt, leidest du mit Sicherheit unter Haarausfall.

Wenn sich das Haar lichtet, bis schließlich eine Glatze zurückbleibt, spricht man von Alopezie. Woran erkennst du den Verlust der Haare und welche Gründe kann das haben? Welche Lösungsansetze gibt es dagegen? In diesem Beitrag geben wir Dir darauf die Antworten.


Inhaltsverzeichnis

» Die Ursachen, warum dein Haarausfall saisonal auftritt
» Androgenetischer Haarausfall
» Alopezie areata – kreisrunder Haarverlust
» Diffuse Alopezie oder telogenes Effluvium
» Mangelernährung und Stress
» Jahreszeitlich bedingter Haarverlust
» Therapiemöglichkeiten von Alopezie
» Haarwuchsmittel
» Haartransplantation
» Fazit


Die Ursachen, warum dein Haarausfall saisonal auftritt

Haarausfall Saisonal - UrsachenJedes Haar bildet sich aus einem Follikel und durchläuft bei seinem Wachstum drei Phasen, bis es schließlich ausfällt. Bei vielen Menschen tritt der Haarausfall saisonal auf. Ein Follikel kann bis zu 30 Zyklen erleben, bevor er das Wachstum einstellt. Die Lebensdauer jeder Haarwurzel ist genetisch festgelegt, genauso wie die Länge jeder Wachstumsphase.

Die Anagenphase beschreibt die Wachstumsphase, in der sich ungefähr 85 Prozent der gesamten Kopfhaare gleichzeitig befinden. In dieser Zeit wachsen die Haare und werden dicker. Sie dauert zwischen zwei und sechs Jahre.

In der Katagenphase (Übergangsphase) stoppt die Zellteilung und die Versorgung der Haarwurzel mit Nährstoffen lässt nach. Sie bildet sich schließlich zurück, bis sie verhornt. Die Katagenphase dauert ungefähr zwei Wochen und betrifft ein bis drei Prozent aller Kopfhaarfollikel. Den Abschluss bildet die Telogenphase (Ausfallphase).

Die verhornte Wurzel kann das Haar nicht mehr versorgen. Der Stoffwechsel kommt zum Erliegen und es verkümmert. Mit dem erneuten Einsetzen der Anagenphase wird das abgestorbene Haar aus dem Follikel geschoben und fällt aus.
Einem Haarausfall liegt immer eine Störung im Wachstumszyklus zugrunde. Die Ursachen können vielfältig sein.


Androgenetischer Haarausfall

Androgentische Haarausfall SaisonalDabei handelt es sich um die häufigste Form von krankhaftem Haarverlust, die auf rund 60 Prozent aller betroffenen Männer zutrifft. Sie entsteht, wenn die Haarfollikel zu viele Rezeptoren für die männlichen Hormone (Testosteron und das noch aggressivere Dihydrotestosteron) enthält. Diese heften sich in überdurchschnittlicher Zahl an die Haarwurzel und beeinflussen den Wachstumszyklus.

Die Anagenphase wird beschleunigt und dadurch verkürzt. Dadurch fallen die Haare schneller aus und wachsen immer dünner nach, bis der Wachstum ganz ausbleibt. Kennzeichnend sind die sogenannten Geheimratsecken, die sich vergrößern, bis der Haaransatz an der gesamten Stirn zurückweicht. Es entsteht eine Stirnglatze.

Zusätzlich oder alternativ kann sich das Haar im Bereich der Tonsur (Hinterkopf) lichten. Weitet sich die „Platte“ aus und trifft auf die Stirnglatze, bleibt nur noch ein hufeisenförmiger Haarkranz übrig.
Zwar ist der androgenetische Haarausfall nicht saisonal bedingt, er kann aber durch äußere Einflüsse begünstigt werden. Durch die Sonnenstrahlen treten vermehrt Haare von der Anagen- in die Telogenphase. Das Wachstum wird also nochmals verkürzt, was den Prozess beschleunigt.


Alopezie areata – kreisrunder Haarverlust

Bei dieser Form fallen die Haare büschelweise aus in einem runden, abgegrenzten Bereich. Bei mehr als 80 Prozent der Betroffenen geht der Haarverlust vom Kopf aus. Bei Männern kann der kreisrunde Haarausfall auch im Gesichtsbereich (Bart) beginnen. In schweren Fällen ist die gesamte Körperbehaarung inklusive Wimpern und Augenbrauen befallen.

Die Ursache für Alopezie areata ist eine Autoimmunerkrankung, das heißt, die körpereigenen Abwehrzellen greifen die Haarfollikel an. Der Verlauf der Erkrankung ist nicht vorhersehbar: In den meisten Fällen verläuft sie in Schüben. Das heißt, das Wachstum setzt zwar zunächst wieder ein, bleibt aber irgendwann wieder aus. Es kann aber auch passieren, dass er gänzlich ausbleibt. Die Entwicklung ist saisonal unabhängig.


Diffuse Alopezie oder telogenes Effluvium

Wenn Du vom diffusen Haarausfall betroffen bist, gehen Dir die Haare am gesamten Kopf aus. Die Ursachen können ganz unterschiedlich (diffus) sein.


Krankheiten

Zu den Krankheiten, die eine Alopezie verursachen können, gehören Schilddrüsenerkrankungen, Lupus oder eine Erkrankung der Kopfhaut (Dermatomykose oder Psoriasis, also Schuppenflechte). Ebenso führen Diabetes mellitus und Morbus Crohn dazu, dass die die Kopfhaare ausgehen. Wenn die Haut durch die Krankheit stark geschädigt ist, dann ist der Haarverlust irreversibel.


Mangelernährung und Stress

Auch das Haarwachstum ist auf die Zufuhr von Nährstoffen angewiesen. Durch einseitige Ernährung oder Essstörungen wie Bulimie und Anorexie (Magersucht) kommt es zu einer Mangelversorgung. Was viele nicht wissen: Auch Stress und psychische Probleme können zu Haarausfall, der saisonal begünstigt wird, führen. Ist die Kopfhaut zusätzlich starker Sonneinstrahlung ausgesetzt, verkürzt sich die Anagenphase. Die Haare fallen viel schneller aus, als das normalerweise der Fall wäre.


Medikamente

Nicht nur Krankheiten, auch eine Reihe von Medikamenten führt zu abnormen Haarverlust:

  • Betablocker
  • Thyreostatika (bei Schilddrüsenerkrankungen)
  • Statine (Cholesterinsenker)
  • Zytostatika und Radiotherapie (Krebsmedikamente und Strahlentherapie)

Jahreszeitlich bedingter Haarverlust

Wenn Du zu denjenigen gehörst, die zu bestimmten Jahreszeiten einen erhöhten Haarverlust feststellen, dann ist dein Haarausfall saisonal bedingt. In diesem Zusammenhang spielt die Sonneneinstrahlung eine große Rolle. Ursache kann eine Sonnenallergie sein. Deine Kopfhaut reagiert mit einem entzündlichen Ausschlag auf UV-Strahlen. In der Folge kann der Wachstumszyklus gestört werden. Eine extreme Sonnenexposition hat einen ähnlichen Effekt: Viel mehr Haarfollikel als normal treten von der Wachstumsphase in die Ruhephase ein. Die verkürzte Anagenphase führt zu einem insgesamt verkürzten Lebenszyklus der Haarwurzel.


Therapiemöglichkeiten von Alopezie

Wenn Du verstärkten Haarausfall bemerkst, der länger als eine Woche anhält, solltest Du zunächst einen Arzt aufsuchen, der die Ursache abklärt. Alopezie areata kann der Arzt gut am Erscheinungsbild und den sogenannten „Ausrufzeichen Haaren“ erkennen. Diese befinden sich im Rand der kahlen Stellen und werden zur Wurzel hin immer dünner.

Über mögliche Erkrankungen oder Mangelerscheinungen gibt ein Bluttest Aufschluss. Anhand des Blutbilds lassen sich Schilddrüsen- und Nierenfunktionsparameter, Nährstoffgehalt, Hormonspiegel und andere Parameter bestimmen.
Liegt eine andere Grunderkrankung oder ein Mangel vor, wird diese gezielt behandelt. Bei anderen Formen des Haarausfalls gibt es zwei grundlegende Therapieansätze.


Haarwuchsmittel

Haarausfall Saisonal Haarwuchsmittel

Haarwuchsmittel gibt es als verschreibungspflichtiges Medikament, deren Wirkung unterschiedlich ansetzt. Zu den gängigsten gehören Finasterid und Minoxidil. Finasterid soll die Umwandlung von Testosteron in Dihydrotestosteron verhindern und findet bei androgenetischer Alopezie Anwendung. Minoxidil hat eine ähnliche Wirkweise wie frei verkäufliche Mittel, es fördert die Durchblutung der Kopfhaut und regt damit das Wachstum an.

Die Wirksamkeit beider Medikamente ist erwiesen, allerdings nur dann, wenn die Haarwurzel nicht zerstört ist. Und sie ist nicht von Dauer – sobald Du das Mittel absetzt, fallen die Haare wieder aus.
Frei verkäufliche Haarwuchsmittel versprechen Abhilfe auf natürliche Art und Weise. Allerdings konnte die Wirkung bislang nicht abschließend nachgewiesen werden.


Haartransplantation

Haartransplantation eine Lösung bei Haarausfall SaisonalEine Eigenhaarbehandlung ist die erfolgversprechendste Methode, um endlich wieder zu vollem Haar zu kommen. Sie hilft auch dann, wenn der Haarausfall irreversibel, die Wurzel also nachhaltig geschädigt ist. Bei einem kleinen Eingriff werden stark behaarte Gewebsstücke aus dem Hinterkopf entnommen und an die betroffenen Stellen verpflanzt. Da die Haarfollikel dabei nicht beeinträchtigt werden, setzen sie den Wachstumszyklus unvermindert fort.

Innerhalb eines halben Jahres können kahle Stellen bis hin zu einer kompletten Glatze so wieder mit Haaren bedeckt werden. Regelmäßige Kontrollen beugen erneutem Haarverlust vor.
Viele Betroffene können es kaum fassen, wenn sie sich im Spiegel betrachten. Dank neuer Haarpracht wirken sie jünger, dynamischer und männlicher. Das wieder gewonnene Selbstbewusstsein wirkt sich positiv im Privat- und Berufsleben aus. Der Eingriff und damit auch die Kosten sind einmalig. Ein überschaubarer Preis für mehr Lebensqualität.


Fazit

Wenn Du unter Alopezie leidest, müssen zunächst die Ursachen ermittelt und, wenn möglich, abgestellt werden. Bei Haarausfall der saisonal bedingt ist solltest Du die Sonne meiden oder eine Kopfbedeckung tragen. Um das Haarwachstum wieder anzuregen, gibt es verschreibungspflichtige oder frei verkäufliche Haarwuchsmittel. Diese funktionieren aber nur, wenn die Haarwurzel noch intakt ist. Wird die Behandlung unterbrochen, setzt auch der Haarverlust wieder ein. Eine nachhaltigere und erfolgversprechendere Alternative ist die Eigenhaarbehandlung. Ein einmaliger Eingriff bringt die Haarpracht zurück, selbst wenn die Haut stark geschädigt ist und andere Mittel versagen.

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ÜBER DEN AUTOR

Haarausfallen

Warum führe ich diesen Haarausfall-Blog? Weil ich schon mit 19 unter Haarausfall gelitten und ihn nun endlich in den Griff bekommen habe. Ich möchte alle Erfahrungen der Menschen zum Thema Haarausfall verbinden, eine Plattform zur anonymen Diskussion über das sensible Thema Haarausfall bieten und gemeinsam Lösungen finden.

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