Geschrieben von Haarausfallen | 16. Dezember 2022 | Blog, Ursachen Haarausfall | 0
Ein Haarausfall durch Tamoxifen wird hin und wieder bei Brustkrebs-Patientinnen beobachtet, die mit diesem Medikament behandelt werden. Allerdings unterscheidet sich dieser Haarverlust von einem Haarausfall durch Chemotherapeutika, wie sie ebenfalls zur Behandlung von Brustkrebs verwendet werden. Tamoxifen ist kein Chemotherapeutikum, sondern ein Selektiver-Estrogen-Rezeptor-Modulator (SERM).
Es wirkt auf das körpereigene weibliche Hormon Östrogen. Das Medikament wird zur Behandlung hormonabhängiger Brustkrebstumoren angewendet. Kommt es zu einem Haarverlust, kann er irreversibel sein. Die Haare können also unwiederbringlich verloren sein. Möchtest Du etwas dagegen tun, kannst Du an eine Haartransplantation denken. Du solltest aber nicht auf die Anwendung von Tamoxifen verzichten, denn das Medikament kann lebensnotwendig sein und die Bildung von neuen Brustkrebstumoren verhindern.
» 1. | Kann ein Haarausfall durch Tamoxifen entstehen?
» 2. | Was ist Tamoxifen und wie wirkt es?
» 3. | Wie zeigt sich der Haarverlust durch Tamoxifen?
» 4. | Was kann bei einem Haarverlust durch Tamoxifen getan werden?
» 5. | Fazit: Haarverlust als Nebenwirkung von Tamoxifen
Auch wenn ein Haarausfall nicht explizit bei den Nebenwirkungen von Tamoxifen verzeichnet ist, kann er auftreten. Bereits 1997 wurde im British Medical Journal von zwei Frauen berichtet, die zur Behandlung von Brustkrebs Tamoxifen bzw. Goserelin erhielten und an Haarverlust litten.
Eine 62-jährige Patientin wurde über einen Zeitraum von drei Monaten täglich mit 20 Milligramm Tamoxifen behandelt. Sie erlitt einen Haarausfall, der auch nach dem Absetzen des Medikaments nicht verschwand. Die Haare wuchsen nicht wieder nach. Ein Haarverlust zählt zu den leichten Nebenwirkungen von Tamoxifen, denn er ist nicht lebensbedrohlich. Möchtest Du etwas gegen den Haarverlust tun, kannst Du es mit einer Eigenhaarbehandlung versuchen.
Allerdings muss der Arzt entscheiden, ob sie sinnvoll ist. Dafür müssen genügend Spenderhaare vorhanden sein. Zu den Nebenwirkungen von Tamoxifen gehören auch Juckreiz und Hautveränderungen. Treten diese Nebenwirkungen auf der Kopfhaut auf, ist ein Haarverlust durch Kratzen möglich. In diesem Fall können die Haare jedoch wieder nachwachsen, wenn die Haarfollikel noch intakt sind.
Tamoxifen ist ein Selektiver-Estrogen-Rezeptor-Modulator (SERM), also ein Östrogenhemmer. Das körpereigene weibliche Hormon Östrogen wird zell- und gewebespezifisch gehemmt. Tamoxifen wird zur Behandlung von hormonbedingten Brusttumoren verwendet, um die Wirkung von Östrogen im Brustgewebe zu hemmen. In Knochen, Gebärmutter und im Lipidstoffwechsel wird Östrogen hingegen nicht gehemmt, denn in den Knochen hat Östrogen eine wichtige Funktion.
Es wirkt der Osteoporose entgegen, da es den Abbau von Knochengewebe hemmt. In Brusttumoren ist häufig eine erhöhte Konzentration von Östrogen zu verzeichnen. Die Tumorzellen sind entartet und werden durch das Hormon Östrogen zum weiteren Wachstum und zur Teilung angeregt.
Hier greift das Medikament Tamoxifen ein. Es blockiert die Östrogen-Rezeptoren der Tumorzellen und wirkt deren Teilung entgegen. Das natürliche Hormon Östrogen kann nicht mehr an die Rezeptoren der Tumorzellen andocken und nicht mehr zu deren Vermehrung beitragen.
Tamoxifen kann nach einer Primärbehandlung von Brustkrebs unterstützend angewendet werden. Es kann aber auch bei Brustkrebs verordnet werden, der bereits Metastasen gebildet hat. Zur Senkung des Rückfallrisikos wird Tamoxifen oft über einen Zeitraum von fünf bis zehn Jahren angewendet. Haarausfall und Hautveränderungen sind nicht die einzigen Nebenwirkungen von Tamoxifen.
Weitere Nebenwirkungen sind
Die Nebenwirkungen können mehr oder weniger häufig auftreten. Du solltest dennoch die Behandlung mit Tamoxifen nicht ablehnen, wenn sie Dir vom Gynäkologen verordnet wird. Sie kann lebensnotwendig sein.
So wie bei den meisten Formen von medikamentös bedingtem Haarverlust handelt es sich auch beim Haarausfall durch Tamoxifen um einen diffusen Haarausfall. Gleichmäßig auf dem gesamten Kopf fallen die Haare aus. Die Haare werden immer lichter, sodass irgendwann die Kopfhaut dadurch sichtbar wird.
Auch nach dem Absetzen von Tamoxifen wachsen die Hare zumeist nicht mehr nach. Anders sieht es bei einem Haarverlust durch Chemotherapie aus, wie er ebenfalls bei Brustkrebs auftritt. Der Haarausfall ist diffus. Es kommt zu einem Totalverlust der Haare. Nach dem Ende der Chemotherapie erholen sich die Haarfollikel jedoch wieder. Die Haare wachsen dann wieder nach.
Kommt es bei einem Haarausfall durch Tamoxifen nicht zu einem Totalverlust der Haare, kannst Du einen Haarspezialisten fragen, ob eine Eigenhaarverpflanzung sinnvoll ist.
Ein Haarausfall kann auch auftreten, wenn die Kopfhaut von Hautveränderungen und Juckreiz betroffen ist. Die Haare können durch das Kratzen ausgerissen werden oder dicht über der Kopfhaut abbrechen. Sind die Haarfollikel noch intakt, wachsen die Haare dann wieder nach.
Du solltest die Behandlung mit Tamoxifen nicht ablehnen, auch wenn es zu einem Haarverlust kommen kann. Sie ist wichtig, um ein erneutes Auftreten von Brustkrebs zu verhindern. Kommt eine Haarverpflanzung für Dich nicht in Frage, da nicht mehr genug Spenderhaare vorhanden sind, kannst Du eine Perücke oder eine Mütze tragen. Auch eine Haarpigmentierung ist möglich. Pigmente in der Farbe Deiner Haare werden als Punkte oder Striche in die Kopfhaut eingebracht.
Das Verfahren funktioniert ähnlich wie eine Tätowierung. Nach einiger Zeit verblassen die Pigmente wieder. Die Pigmentierung kann aufgefrischt werden. Die Haarpigmentierung simuliert nachwachsende Haarstoppeln. Sind noch Haare vorhanden, kann die Pigmentierung das Haar voller erscheinen lassen.
Du kannst auch den Gynäkologen fragen, ob es Alternativen zu Tamoxifen gibt, die ebenfalls Östrogen in der Brust unterdrücken und verhindern, dass sich die Tumoren weiter ausbreiten.
Tamoxifen ist ein Östrogenhemmer und wird zur Behandlung von hormonbedingtem Brustkrebs angewendet. Ein Haarausfall durch Tamoxifen gehört zu den Nebenwirkungen und ist häufig irreversibel. Er tritt diffus auf. Auch nach dem Absetzen des Medikaments wachsen die Haare zumeist nicht mehr nach.
Eine Haarimplantation kann erfolgen, wenn noch genug Spenderhaare vorhanden sind. Ist keine Haartransplantation möglich, kannst Du eine Mütze oder Perücke tragen. Auf keinen Fall solltest Du das Medikament absetzen oder auf die Behandlung verzichten, denn sie kann lebensnotwendig sein und die Ausbreitung der Krankheit verhindern.
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