Kann Bluthochdruck Haarausfall verursachen oder eher ein Blutdrucksenker?

Geschrieben von | 10. Januar 2020 | Blog, Ursachen Haarausfall | 0

Arzt verschreibt Patieten Medikament zur Behandlung

In diesem Beitrag erfährst Du Interessantes zu der Frage „Führt Bluthochdruck zu Haarausfall?“ Da hoher Blutdruck (Hypertonie) schlimme Folgen wie z. B. Herz- und Nierenerkrankungen haben kann, ist eine Behandlung dringend nötig. Nachfolgend erhältst Du wichtige Informationen über die Zusammenhänge zwischen Hypertonie, deren Behandlungsmöglichkeiten und damit verbundene Nebenwirkungen wie z. B. Verlust von Haaren.


Inhaltsverzeichnis

» Verlust der Haare kann viele Ursachen haben
» Das Wichtigste zum Thema Bluthochdruck
» Blutdrucksenker ohne Nebenwirkung Haarausfall?
» Fazit fällt insgesamt positiv für Blutdrucksenker aus


Verlust der Haare kann viele Ursachen haben

In jedem Fall solltest Du den möglichen Ursachen eines Haarschwunds genau auf den Grund gehen. Am besten mit Deinem Hausarzt und eventuell einem Dermatologen (Hautarzt) zusammen. Haarausfall durch Blutdrucksenker ist grundsätzlich möglich. Dies konnte bei Studien, zuletzt an 80 Frauen in Spanien, aber auch früher schon bei Männern, klar gezeigt werden.

Von diesem Haarschwund, der meist mit einer Erhöhung des Hormons Aldosteron verbunden ist, sind Frauen seltener betroffen als Männer. Aldosteron ist für den Flüssigkeitshaushalt und Salzgehalt im menschlichen Körper mit verantwortlich. Es verengt die Blutgefäße, wodurch es zum Anstieg der Blutdruckwerte kommt. Je höher die Aldosteronwerte steigen, desto höher sind auch die jeweiligen Blutdruckwerte.

Der so genannte androgenetische (erblich bedingte) Verlust von Haaren hat bei Frauen und Männern mit dem Hormon Testosteron die gleiche Ursache. Dessen Gegenspieler Östrogen überwiegt bei Frauen gegenüber dem Männlichkeitshormon. Kommt es jedoch zu einem Ungleichgewicht der beiden Sexualhormone (Sinken des Östrogenspiegels bei Frauen), ist das Entstehen einer androgenetischen Alopezie zu erwarten.

Neben Hormonstörungen können Schilddrüsenerkrankungen, Leber- oder Nierenkrankheiten für Haarschwund die Ursache sein. Aber auch ein Mangel an Vitalstoffen (z. B. Spurenelemente wie Eisen, Zink) kann für Haarausfall verantwortlich sein.

Von Haarverlust spricht der Fachmann übrigens, wenn täglich mehr als 100 Haare über längere Zeit (einige Monate) hinweg ausfallen.


Das Wichtigste zum Thema Bluthochdruck

Unter hohem Blutdruck verstehen Ärzte dauerhafte Werte von über 140/90. Von der Volkskrankheit Hypertonie sind weltweit über eine Milliarde Menschen betroffen. Bei ihnen ist der Blutdruck im arteriellen (sauerstoffreichen) Blutgefäß System chronisch erhöht. Dabei ist zu unterscheiden, ob systolischer (oberer) oder diastolischer (unterer) Wert oder beide erhöht sind. Das Risiko, an einem Bluthochdruck zu erkranken, steigt mit dem Alter. Das Risiko bei Bluthochdruck Haarausfall zu bekommen ist nie ganz auszuschließen.

Du weißt sicher, dass Hypertonie nicht nur vererblich ist, sondern sehr oft Folge unserer eigenen Lebensgewohnheiten ist. Nicht umsonst warnen Experten vor ungesundem Essen (z.B. zu viel Salz), Mangel an Bewegung/Sport, zu viel Stress, Alkohol, Nikotin und Übergewicht. Menschen, die sich immer ausgewogen und gesund ernähren, sich Entspannung gönnen und viel an der frischen Luft bewegen, leiden kaum an einem hohen Blutdruck.

So kannst Du selbst viel für Deine Gesundheit tun. Für den Fall, dass trotz vorbildlicher Lebensweise Deine Blutdruckwerte noch erhöht sind, bekommst Du Blutdrucksenker. Es gibt natürliche, pflanzliche Mittel, die, meist nebenwirkungsfrei, bei leichter Hypertonie einen Versuch wert sind. Wenn nichts anderes hilft, kann Dir der Arzt Blutdrucksenker verschreiben. Inzwischen gibt es eine große Auswahl von rezeptpflichtigen Medikamenten gegen Hypertonie.

Leider haben diese meistens auch etliche Nebenwirkungen, unter anderem auch diffuse Alopezie. Du solltest Deinem Arzt immer sagen, wenn Du z. B. Nahrungsergänzungsmittel oder nicht verschreibungspflichtige Mittel einnimmst. Es kann nämlich immer auch sogenannte Wechselwirkungen zwischen Medikamenten geben, die Deine Gesundheit gefährden könnten.


Blutdrucksenker ohne Nebenwirkung Haarausfall?

Es gibt derzeit fünf gängige Wirkstoffgruppen, die im Bereich verschreibungspflichtiger Mittel gegen hohen Blutdruck eine Rolle spielen. Diese sind:

  • ACE Hemmer, wissenschaftlich Angiotensin Converting Enzym Hemmer genannt
  • AT1- Antagonisten, genauer Angiotensin 1 Rezeptor Antagonisten
  • Betablocker, besser gesagt Beta Rezeptorenblocker
  • Kalziumblocker, auch als Kalziumkanal Blocker bezeichnet
  • Thiazide (und andere Diuretika)

Vertreter dieser Gruppen können, wenn auch insgesamt sehr selten, als Blutdrucksenker zu Haarausfall führen. Dies hängt oft mit den jeweiligen Wirkmechanismen der einzelnen blutdrucksenkenden Substanzen zusammen.

Dabei haben ACE Hemmer z. B. Captopril, Enalapril, Ramipril, und AT1 Antagonisten wie z. B. Losartan oder Valsartan eine ähnliche Wirkweise. Das Enzym ACE wird gehemmt, welches die Umwandlung der Vorstufe Angiotensin I zu aktivem, Blutgefäße verengendem Angiotensin II bewirkt. ACE Blocker senken Blutdruck durch Gefäßerweiterung. Außerdem verbinden sich diese mit Zink zu chemischen Komplexen. So entsteht ein Zinkmangel, der letztlich auch das Haarwachstum negativ beeinflussen kann.

AT1 Antagonisten verhindern direkt ein Verengen der Blutgefäße durch das Hormon Angiotensin II. Dies geschieht durch Blockade der Rezeptoren, an die Angiotensin II andocken möchte.

Betablocker erreichen durch Blockade der Rezeptoren für die Hormone Adrenalin und Noradrenalin eine Blutdrucksenkung. Leider kommt es gelegentlich, z. B. mit Metoprolol oder Propanolol, auch zu Schäden an den Haarwurzeln.

Kalziumantagonisten wie z. B. Amlodipin oder Nifedipin, verhindern den Kalziumeinstrom in die Muskelzellen der Blutgefäße und so deren Zusammenziehen. Die Blutgefäße erweitern sich und der Blutdruck sinkt. Auch bei diesen Medikamenten, z. B. Amlodipin, kann es gelegentlich zu einem leichten Haarschwund kommen.

Thiaziddiuretika wie z. B. Hydrochlorothiazid oder Xipamid und vor allem stärker wirkende Schleifendiuretika (z. B. Furosemid, Torasemid) können Haarwuchs beeinflussen. Durch vermehrte Harnausscheidung können Elektrolyte und Spurenelemente (Zink) übermäßig verloren gehen.

Da Zink wichtig für Haut und Haar ist, kann ein Mangel zu Haarverlust führen. Einzige Blutdrucksenker ohne Nebenwirkung Haarausfall sind Minoxidil und das kaliumsparende Spironolacton. Sie können sogar das Haarwachstum fördern!


Fazit fällt insgesamt positiv für Blutdrucksenker aus

Leider ist Hypertonie so weit verbreitet und so gefährlich, dass diese Erkrankung unbedingt eine richtige Behandlung erfordert. Du solltest, falls der Verdacht auf hohen Blutdruck besteht, immer einen Arzt aufsuchen. Dieser kann nach verschiedenen Untersuchungen entscheiden, welche Therapie für Dich in Frage kommt.

Praktisch ohne Nebenwirkungen ist nur eine Therapie mit pflanzlichen- oder mit Nahrungsergänzungsmitteln. L-Arginin, Ingwer-, Knoblauch- oder Zimtpräparate wären dafür Beispiele. Trotzdem solltest Du, zusammen mit Deinem Arzt, immer auch an mögliche Wechselwirkungen mit anderen Mitteln, die Du einnimmst, denken.

Das bei Bluthochdruck Haarausfall wegen der Erkrankung selbst oder durch Medikamente (Nebenwirkungen, Wechselwirkungen) gelegentlich auftreten kann, ist erwiesen. Bei einer Hypertonie, die wegen ihrer Schwere mit speziellen verschreibungspflichtigen Blutdrucksenkern behandelt werden muss, ist Abwägen gefragt. Nach dem Nutzen-Risiko-Verhältnis lassen sich Vor- und Nachteile einer Therapie beurteilen.

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ÜBER DEN AUTOR

Haarausfallen

Warum führe ich diesen Haarausfall-Blog? Weil ich schon mit 19 unter Haarausfall gelitten und ihn nun endlich in den Griff bekommen habe. Ich möchte alle Erfahrungen der Menschen zum Thema Haarausfall verbinden, eine Plattform zur anonymen Diskussion über das sensible Thema Haarausfall bieten und gemeinsam Lösungen finden.

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