Einseitiger Haarausfall – das steckt wirklich dahinter!

Geschrieben von | 5. Juni 2019 | 0

Einseitiger Haarausfall

Einseitiger Haarausfall verunsichert Betroffene. Klar, denn auch diese spezielle Art von Haarverlust schränkt die Lebensqualität stark ein. Ist die Erkrankung weit fortgeschritten, belastet das deutlich asymmetrische Erscheinungsbild immer mehr.

Auf Dauer kann das zu starker Niedergeschlagenheit führen, hinzu kommen ganz praktische Probleme, etwa beim Styling. Hilft also nur Komplettrasur? Und was steckt überhaupt dahinter? Wir geben Dir in diesem Beitrag die Antworten!


Inhaltsverzeichnis

» Einseitiger Haarausfall – was ist das?
» So sieht einseitiger Haarausfall aus
» Kreisrunder Haarausfall
» Krankheit oder unbewusste Manipulation?
» Haarlosigkeit auf einer Kopfseite ernst nehmen
» Zugrunde liegende Grunderkrankung des Körpers
» Veränderung der Kopfhaut selbst: Krankheit oder Verletzung
» Fazit: Finde die Ursachen!


Einseitiger Haarausfall – was ist das?

Einseitiger Haarausfall - was ist das

Diese Form des Haarverlusts erstreckt sich über eine Seite des Kopfes. Betroffene merken es häufig erst spät, denn die Probleme treten nicht von heute auf morgen auf.

Vielmehr ist einseitiger Haarausfall ein schleichender Prozess, der die Struktur des Einzelhaars unmerklich verändert. Bei den meisten Menschen lichtet sich das Haar zudem, doch auch das erfolgt nach und nach.

Darum muss zunächst der Haarausfall als solcher erkannt werden: Normal ist es, wenn Dir täglich achtzig bis hundert Haare ausfallen. Erst dann, wenn Du mehr verlierst, spricht man von Haarausfall.

Zudem muss der Prozess länger anhalten. Landen also wochenlang täglich deutlich mehr als hundert Haare auf dem Kopfkissen oder im Kamm, solltest Du Dir Gedanken machen.

Man unterschiedet drei Grundformen von Haarausfall: diffusen, kreisrunden oder erblich bedingten Haarausfall. Sie haben die unterschiedlichsten Ursachen, von genetischer Veranlagung bis hin zu falscher Ernährung.

Steckt wirklich nur Letzteres dahinter, ist die Sache vergleichsweise harmlos: Hier kannst Du selbst viel für gesundes Haarwachstum tun, indem Du Deine Lebensweise umstellst.

Wie aber kannst Du gegensteuern, wenn die Haare sich nur einseitig lichten? Und geht das überhaupt, oder musst Du Dein Schicksal bedingungslos hinnehmen? Um das zu verstehen, müssen wir die möglichen Ursachen für einseitigen Haarverlust näher betrachten.


So sieht einseitiger Haarausfall aus

So sieht einseitiger Haarausfall aus

Einseitigen Haarausfall kannst Du fühlen, denn dabei ändert sich die Haarstruktur erheblich. Beim Hineingreifen fühlt sich Dein Haupthaar auf einer Kopfseite strohig an. Das ist ein deutlich anderes Gefühl als bei beweglichem, gesundem Haar.

Als Folge des einseitigen Haarausfalls kann es aber auch zur Flaumbildung kommen. Dann wirkt es zwar immer noch weich. Es wächst aber nicht mehr normal, bleibt also kürzer als normal.

Der Grund für Beides liegt in der Veränderung der Arbeit der Haarwurzeln, auch Follikel genannt: Diese bilden weiterhin Einzelhaare aus, bis zu vier an der Zahl. Doch sind diese nicht mehr so flexibel, brechen also früher ab oder werden komplett abgeworfen.

Es sind darum stets die Haarwurzeln, die in ihrer normalen Tätigkeit gestört sind. Die Ursachen für diese Störung wiederum sind vielfältig. Sehen wir uns das genauer an, erkennen wir die wahren Gründe dafür, warum das nur auf einer Seite der Kopfhaut geschieht.

Gründe einseitiger Haarausfall (1): Krankheit / Verletzung

  1. kreisrunder Haarausfall auf einer Seite
  2. zugrunde liegende Grunderkrankung
  3. Veränderung der Kopfhaut: Hautkrankheiten oder Verletzungen

Gründe einseitiger Haarverlust (2): Verhalten

  1. Trichotillomanie
  2. Trauma des Haars
  3. Schlafen auf einer Seite

Krankheit oder unbewusste Manipulation?

Einseitiger Haarverlust kann an allen Stellen Deines Kopfes auftreten. Am häufigsten sind die Bereiche über den Schläfen und der vordere Stirnhaaransatz betroffen. Auch über den Ohren bis zum Hinterkopf kann sich der Haarwuchs einseitig ausdünnen und letztendlich zum Durchscheinen der Kopfhaut führen. Ob eine Erkrankung, eine Lebensgewohnheit oder eine mechanische Manipulation dahinter steckt, lässt sich für einen Experten oftmals an der Ausprägung des Haarschwunds erkennen.

Fehlen die Kopfhaare auf einer Seite büschelweise und ist die Kopfhaut in diesen Bereichen stark gerötet und gereizt, weist das Symptom auf einen Zwang hin. Aber auch als Seitenschläfer kann Dich eine einseitige Alopezie areata betreffen. Der Mensch dreht sich jede Nacht hin und her. Schläfst Du so ruhig, dass Du am Morgen identisch in der Position aufwachst, in der Du Dich in die Nachtruhe begeben hast, könnte der Grund für die einseitige Haarwuchsstörung dort liegen.

Einige Frisuren, zum Beispiel bei einseitig mit einer Spange straff nach hinten gekämmtem Haar, manipulieren die Haarwurzeln auch und „zwingen“ Dein Haar dazu, gegen seine Wuchsrichtung zu liegen. Ehe Du eine medizinische Diagnose einholst, solltest Du Deine Gewohnheiten überprüfen und herausfinden, ob der einseitige Haarschwund eventuell „hausgemacht“ und die Folge mechanischer Einwirkungen ist.


Haarlosigkeit auf einer Kopfseite ernst nehmen

Bei langem Haar fällt einseitiger Haarverlust nicht direkt auf. Vermutest Du, dass Dein Haar auf einer Kopfseite nicht so dicht wie auf der anderen Seite wächst, kannst Du mit einem einfachen Test die Probe aufs Exempel machen. Frisiere einen Mittelscheitel und prüfe im Spiegel, ob beide Kopfseiten gleich dicht bewachsen sind.

Ist das nicht der Fall oder erkennst Du die Problematik bereits an durchscheinender Kopfhaut, frage Dich, ob es sich bei der betroffenen Seite um Deine Schlafseite handelt oder ob Du zum Beispiel genau an der Stelle die Handfläche als „Kopfstütze“ benutzt. Denn auch das kann ein Grund für Haarausfall sein, zumal Deine Handfläche schweißig und mit verschiedenen Keimen in Berührung gekommen sein kann. Findest Du trotz ausführlicher Selbstbetrachtung keinen Grund, solltest Du einen Arzt aufsuchen.

Es ist durchaus möglich, dass Dein Haar aufgrund einer Erkrankung einseitig ausfällt. In diesem Fall muss die Ursache behandelt und im Anschluss eine Therapie gegen den Haarschwund vorgenommen werden. Ausschließen kannst Du im Regelfall, dass einseitiger Haarverlust durch einen Mangel an Vitaminen oder Vitalstoffen auftritt.

Denn Mangelerscheinungen betreffen Deinen Körper nicht nur auf einer Seite, sodass als Grund für eine einseitige Alopezie ausgeschlossen werden können. Ist der Haarschwund in einem Bereich des Kopfes offensichtlich, hole Dir medizinischen Rat und begib Dich beim Dermatologen auf Ursachenforschung.


Kreisrunder Haarausfall

Kreisrunder Haarausfall - Einseitiger Haarausfall

Kreisrunder Haarausfall (Alopecia areata) ist Folge einer Autoimmunerkrankung. Sie stört unter anderem das gesunde Haarwachstum: Die Zellen, die dafür verantwortlich sind, werden attackiert, weshalb sie nicht mehr richtig funktionieren.

Regional wie auch über den gesamten Kopf verteilt entstehen daraufhin kleine kahle Stellen. Fallen die Haare nur auf einer Seite aus, ist das also nur eine Entwicklungsstufe des kreisrunden Haarausfalls.


Zugrunde liegende Grunderkrankung des Körpers

Vom Tumor bis hin zum Schlaganfall kann eine Reihe ernster Erkrankungen zu einseitigem Haarverlust führen. Dabei wird ein begrenztes Gebiet nicht mehr genügend durchblutet. Blut ist wichtig für das Haarwachstum, denn es transportiert Sauerstoff und wichtige Nährstoffe für das Kopfhaar.

Einseitiger Haarverlust ist dann eine Mangelerscheinung: Die Follikel sind nicht mehr imstande, die Einzelhaare mit allem zu versorgen, was sie für gesundes Wachstum benötigen.


Veränderung der Kopfhaut selbst: Krankheit oder Verletzung

Hier geht es um Neurodermitis, Psoriasis und ähnliche Veränderungen der Kopfhaut. Zwar liegt ihnen keine Grunderkrankung des Körper zugrunde. Dennoch schädigt auch dies das Haarwachstum erheblich: Konstante Entzündungsprozesse greifen Haarwurzeln und Kopfhaut an.

Vernarbung der Kopfhaut führt dann – ebenso wie andere Verletzungen – zu Totalverlust der Haare. Das ist auch regional möglich, also einseitig.

Trichotillomanie

Trichotillomanie ist eine Störung der Impulskontrolle, die ebenfalls zu Haarverlust führen kann. Bei Trichotillomanie ziehen Betroffene dermaßen heftig an den Haaren, dass sie ausfallen.

Erstreckt sich die Störung vorwiegend auf eine Seite des Kopfes, entsteht auch hier einseitiger Haarverlust. Die Gründe sind vielfältig, aber stets psychischer Natur: Oft handelt es sich um eine posttraumatische Belastungsstörung (PTSD), andere Formen der Depression, starken Stress oder auch unverarbeitete Ängste.

Trauma des Haars

Falsches Styling kann Haare traumatisieren. Dabei geht es vor allem um die Anwendung des Glätteisens oder des Föns: Zu heiße Luft ist eine häufige Ursache von Schädigung des Haars.

Kaum ein Nutzer kann Hilfsmittel wie diese wirklich gleichmäßig verwenden, denn jeder Mensch ist Rechts- oder Linkshänder.

Häufig ergibt sich daraus eine unterschiedliche Behandlung der jeweiligen Seite des Kopfes. Das äußert sich im schlimmsten Fall in einseitigem Haarausfall.

Schlafen auf einer Seite

Wer gern auf einer Seite schläft, darf beruhigt sein: Das Schlafen auf einer Seite allein sollte keine Auswirkungen auf Dein Haarwachstum haben. Normalerweise dreht sich der Mensch in der Nacht mehrfach, wodurch sich die mechanische Belastung des Haares gleichmäßig verteilt.

Anders sieht es aus, wenn Du Dich wenig drehst. Wo das Kopfkissen am Haar anliegt, entwickelt sich ein steter Druck. Das allein kann das Haar bereits schädigen: Es kommt zum Haarbruch, die Haare lichten sich – die Folge ist einseitiger Haarausfall.

Vollrasur als letztes Mittel?

Einseitiger Haarausfall - komplett RasurWeil diese Spezialform des Haarverlustes so viele Gründe hat, ist es nur einem Fachmann möglich, die wahren Ursachen aufzudecken. Leidest Du an einseitigem Haarausfall, solltest Du darum stets Deinen Hausarzt aufsuchen.

Nur er kann nach ausgiebiger Untersuchung eine fundierte Diagnose stellen. Alles Weitere hängt davon ab, was er dabei feststellt. Doch vielen Betroffenen reicht das nicht: Sie denken oft über eine Vollrasur als letztes Mittel nach. Das steht aber nicht jedem – und es muss auch nicht sein.

Das kannst Du tun

Findet Dein Hausarzt zum Beispiel eine Grunderkrankung, welche sich behandeln lässt, verschwindet damit auch Dein einseitiger Haarausfall. Gegen verhaltensbedingten Haarausfall kannst Du selbst eine Menge tun, indem Du ab jetzt darauf achtest, Dein Haar nicht mehr zu traumatisieren.

Bei Hauterkrankungen haben Betroffene zudem gute Erfahrungen gemacht mit dem Einsatz von Kortikosteroiden. So heißen spezielle Salben, welche gegen die Entzündung der Haarwurzel helfen.

Alternativ kommt auch eine Haartransplantation in Betracht, welche das Aussehen rasch und nachhaltig verändert. Diese sollte jedoch erst erfolgen, wenn die Gründe wirklich klar sind und der Haarausfall ein gewisses Stadium erreicht hat. Vorher wäre es unklug, weil bei fortschreitendem Haarausfall die Probleme nach einiger Zeit wiederkehren.


Fazit: Finde die Ursachen!

Einseitiger Haarausfall - Ursachen findenEinseitiger Haarverlust ist keine eigene Art des Haarausfalls. Vielmehr handelt es sich um eine Spezialform, welche vielfältige Gründe haben kann. Je nach Ursache ist der Kampf dagegen mehr oder weniger erfolgreich.

Handelt es sich etwa um eine Grunderkrankung, sollte sie bekämpft werden, um auch den Haarverlust zu stoppen. Andere Gründe können eine Verletzung oder Erkrankung der Kopfhaut selbst sein – auch hier lässt sich mit Salben oder Haartransplantation etwas tun.

Selbst aktiv werden kannst Du vor allem dann, wenn Dein einseitiger Haarverlust auf Dein Verhalten zurückgeht. Schläfst Du nachts auf einer Seite? Ziehst Du bewusst oder unbewusst häufig an Deinen Haaren? Kannst Du vielleicht etwas am Styling ändern und damit Deine Haare weniger traumatisieren?

Konsultiere in jedem Fall einen Arzt, um eine gesicherte Diagnose zu erhalten und das weitere Vorgehen mit ihm abzusprechen. Einseitiger Haarausfall muss weder mit Komplettrasur enden, noch muss er einfach hingenommen werden!

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ÜBER DEN AUTOR

Haarausfallen

Warum führe ich diesen Haarausfall-Blog? Weil ich schon mit 19 unter Haarausfall gelitten und ihn nun endlich in den Griff bekommen habe. Ich möchte alle Erfahrungen der Menschen zum Thema Haarausfall verbinden, eine Plattform zur anonymen Diskussion über das sensible Thema Haarausfall bieten und gemeinsam Lösungen finden.

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  • Dr. med. Frank-Matthias Schaart

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