Was du über den Haarzyklus und seine Phasen wissen solltest!

Geschrieben von | 5. März 2016 | 0

Haarzyklus und seine Phasen

Unsere Haare und Haarfollikel durchlaufen alle den sogenannten Haarzyklus. Dabei wechseln sich Wachstums-, Übergangs- und Ausfallsphasen in dieser Reihenfolge ab. Die Anzahl der Haare auf unserem Kopf reicht von 90.000 bis zu 150.000 Haaren. Die Produktion benachbarter, einzelner Haare startet dabei zeitlich versetzt, sodass ein gleichmäßiger Haarbestand gewährleistet werden kann. Die Ausnahme dabei stellt ein diffuser Haarausfall dar. Bei diffusem Haarausfall kommt es zu Haarausfall über den gesamten Kopf verteilt. Im Artikel erkläre ich dir, die einzelnen Phasen des Haarzyklus und deren Dauer, wie du die Phasen des Haarzyklus verlängern kannst und warum es völlig normal ist, dass du am Tag bis zu 100 Haare verlierst.


Inhaltsverzeichnis

» Die Phasen des Haarzyklus im Detail
» Haarzyklus – Verlust von 80 bis 100 Haaren am Tag
» Die Dauer der Phasen des Haarzyklus verlängern
» Wachstumsphase beschleunigen – Ruhephase verlängern?
» Bezeichnungen der Haare im Haarzyklus
» Fazit: Bei Störung der Wachstumsphasen einen Dermatologen aufsuchen


Die Phasen des Haarzyklus im Detail

Grundsätzlich besteht der Haarzyklus aus Anagen-, Katagen- und Telogenphase. Etwa 81% der Haare befinden sich in der Regel in der Anagenphase, die auch als Wachstumsphase des Haares bezeichnet wird. Diese Phase lässt das Haar durchschnittlich um etwa 10 mm im Monat wachsen und dauert zwei bis sechs Jahre. In dieser Phase des Haarzyklus findet die Bezeichnung Papillarhaar Anwendung. Ist die Wachstumsphase beendet, beginnt die etwa zweiwöchige Katagenphase, in der das Haar in eine Übergangsphase startet. In diesem Abschnitt des Haarzyklus stellt die Zellmatrix die Produktion von Zellen ein, sodass sich der Haarfollikel im unteren Bereich verengt.

Da diese Phase des Haarzyklus so kurz ist (etwa 2 – 3 Wochen), befindet sich durchschnittlich nur etwa 1% unseres Kopfhaares in dieser Phase. Die Telogenphase schließt den Haarzyklus ab und bedeutet die sogenannte Ruhe- oder Ausfallphase. Etwa 18% unserer Haare befinden sich im Durchschnitt in dieser Phase. Die Telogenphase dauert etwa 2 bis 6 Monate. Das Haar wird in dieser Phase auch als Kolbenhaar bezeichnet. Im Anschluss an diese Phase des Haarzyklus erneuert sich die Haarpapille, sodass sich die Haarwurzel erholen kann. Durch die wieder aufgenommene Zellproduktion der Matrix entsteht dann ein neues Haar.


Haarzyklus – Verlust von 80 bis 100 Haaren am Tag

Das wir täglich Haare verlieren ist völlig normal. Erst wenn mehr als 100 Haare am Tag ausfallen, könnte es sich um krankhaften Haarausfall handeln und ein Arztbesuch wird unausweichlich. Die Haare die uns auch in gesundem Zustand täglich ausfallen befinden sich in der Ruhephase. Durch Kämmen und Waschen fallen diese Haare dann einfach aus. Durch eine mikroskopische Haarwurzeluntersuchung, dem sogenannten Trichogramm, kann man die aktuelle Phase eines Haares im Haarzyklus genau feststellen. Aus wissenschaftlicher Sicht ist über den Haarzyklus noch gar nicht so viel bekannt, wie man annehmen mag.

Nachgewiesen sind jedoch die notwendigen Nährstoffe, die unser Haar sowohl von außen, als auch von innen für ein gesundes Haarwachstum benötigt. So empfehlen Betroffene oft dieses Shampoo und diese Biotin-Kapseln für schöne, gesunde Haare. Wird das Haar also ausreichend mit Nährstoffen versorgt, bleibt es die maximal mögliche Zeit in der Wachstumsphase des Haarzyklus. Ein schneller Eintritt in die Ruhephase kann im übrigen auch durch Überbelastung des Haares erfolgen. Wie wir selbst, steht auch das Haar einmal unter Stress. So beeinflussen beispielsweise Hitze und Reibung die Haarstruktur und können die jeweilige Phase eines Haares im Haarzyklus verändern.


Die Dauer der Phasen des Haarzyklus verlängern

Wie können wir also die Phasen des natürlichen Haarzyklus verlängern? Stress belastet das Haarwachstum. Steht das Haar unter Stress, wird die Dauer der Wachstumsphase im Haarzyklus verkürzt. Um die sogenannte Anagenphase zu verlängern, muss unser Haar deshalb von innen und außen mit essentiellen Nährstoffen versorgt werden und darf keinen belastenden äußeren Einflüssen ausgesetzt werden. Starke Sonneneinstrahlung, übermäßige Hitze (Lockenstab, Glätteisen, Fön usw.) oder auch hohe Reibung (an Jacken, Mützen, Schals, Kopfkissen) bedeuten Stress für dein Haar. So wird es schnell brüchig. Es entstehen Haarbruch und sogar Haarausfall. Die Haarmediziner mit denen ich im Zuge meiner Arbeit am Haarausfall-Blog in Verbindung stehe, empfehlen den Wirkstoff Minoxidil, um die Dauer der Wachstumsphase im Haarzyklus zu verlängern. Minoxidil fördert das Haarwachstum und hat einen noch größeren positiven Effekt für deine Haare, als Haar-Vitamine.


Wachstumsphase beschleunigen – Ruhephase verlängern?

Eigentlich ist die Entwicklung der Haare von der Natur vorgegeben. Doch aus verschiedenen Gründen kann es zu einer Störung kommen, die sich auf den Haarwuchs und auf die Langlebigkeit der Haarwurzeln auswirkt. Stress, eine ungesunde Ernährung und mechanische Einflüsse können die Wachstumsphase verkürzen und dazu führen, dass dein Haar mit der Wurzel ausfällt. Sind die Haarfollikel schwach oder irreversibel geschädigt, tritt das Haar schneller in die Ruhephase ein und fällt letztendlich aus. Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente können die Anagenphase verlängern und dafür sorgen, dass die Haarpapille intakt bleibt und das Haar über einen längeren Zeitraum wächst.

Die Haarlänge selbst ist genetisch vorgegeben und lässt sich nicht wirklich beeinflussen. Doch was die Dauer der einzelnen Phasen angeht, hat jeder Mensch einen eigenen Einfluss und damit die Möglichkeit, sich vor frühzeitigem Haarschwund zu schützen. Ausgenommen sind Männer und Frauen, die unter eine genetischen Veranlagung zur Kahlköpfigkeit leiden. Sind Geheimratsecken, ein zurückweichender Stirnhaaransatz und eine Tonsur in der Familie präsent, liegt im Regelfall eine androgenetische Alopezie mit einer Überempfindlichkeit gegen DHT vor. Hier helfen keine Hausmittel, sondern die Kahlköpfigkeit kann nur durch einen minimalinvasiven Eingriff in Form einer Eigenhaarverpflanzung behoben werden.


Bezeichnungen der Haare im Haarzyklus

Das unsere Haare in der Wachstumsphase des Haarzyklus auch als Papillarhaar und in der Ruhephase des Haarzyklus als Kolbenhaar bezeichnet werden, haben wir bereits erfahren. Doch für unsere Haarwurzeln gibt es weitere Bezeichnungen, die wichtig sind. Das Papillarhaar ist eine Form des Anagenhaares. Anagenhaare machen etwa 80 – 90% der Haare in einer Trichogramm-Untersuchung aus. Die Anagenhaare werden dabei noch weiter unterschieden in Haare mit Wurzelscheide und Haare ohne Wurzelscheide und das Papillarhaar. In kurzen Katagenphase im Haarzyklus gibt es keine Fachbezeichnungen für das Haar. Erst in der Ruhephase werden die Haare dann Telogenhaar genannt.

Der Haarschaft ist bei Haaren in dieser Phase sehr dünn, das Haarende hingegen ist dicker. Die Haare in dieser Phase machen etwa 15% der Haare in einer Trichogramm-Untersuchung aus und werden aufgrund ihrer Form auch als Keulenhaare bezeichnet. Es gibt noch zwei weitere wichtige Formen von Haaren, die jedoch nicht direkt dem Haarzyklus zuzuordnen, sondern auf andere Einflüsse zurückzuführen sind. Sogenannte dystrophische Haare entstehen beispielsweise bei akuten Einwirkungen wie nach der Durchführung einer Chemotherapie, die das Haar dünner werden lässt. Abgebrochene Haare sind die wohl bekannteste Form von Haaren. Am Ende des Haares ist mit bloßen Augen ein abruptes sehr glattes Ende zu erkennen. Im Regelfall sind abgebrochene Haare Anagenhaare, die aus unterschiedlichen Gründen einfach abbrechen.


Fazit: Bei Störung der Wachstumsphasen einen Dermatologen aufsuchen

Das Haar besteht hauptsächlich aus Keratin, das bei einer ausgewogenen Versorgung mit Vitalstoffen vom Körper selbst gebildet wird. Ist die Keratin-Produktion gestört, kommt es zu frühzeitigem Haarverlust und zu Haarbruch. Ob ein Hausmittel oder ein pharmazeutisches Mittel hilft, ist in diesem Fall fraglich und sollte unbedingt von einem Arzt abgeklärt werden. Auch wenn es einige Mittel mit nachweislich haarwuchsfördernden Eigenschaften gibt, ist keines der Produkte für die Dauerbehandlung und damit für die Verlängerung der Wachstumsphase deiner Haare geeignet.

Bei pharmazeutischen Präparaten verhält es sich so, dass der Haarwuchs mit Beendigung der Medikation ebenfalls stoppt und dass es zu deinem deutlich stärkeren Haarschwund als zu Behandlungsbeginn kommt. Im Normalfall kann der Haarwuchs durch vitaminreiche Kost, Sport und viel frische Luft gestärkt werden. Das hilft leider nicht, wenn man unter einer Störung der Wachstumsphasen leidet. Doch ein Eigenurteil fällt schwer und führt in den seltensten Fällen zum richtigen Ergebnis. Ein Besuch beim Dermatologen ist daher unerlässlich, wenn es zu Wachstumsstörungen der Haare und zu frühzeitigem Haarschwund kommt. Sollte die Ursache dafür in den Genen verankert sein, müssen Betroffene dank der Möglichkeit einer Haartransplantation nicht mit den Folgen leben und sich mit einem kahlen Haupt oder dem Verlust der Körperbehaarung abfinden.

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ÜBER DEN AUTOR

Haarausfallen

Warum führe ich diesen Haarausfall-Blog? Weil ich schon mit 19 unter Haarausfall gelitten und ihn nun endlich in den Griff bekommen habe. Ich möchte alle Erfahrungen der Menschen zum Thema Haarausfall verbinden, eine Plattform zur anonymen Diskussion über das sensible Thema Haarausfall bieten und gemeinsam Lösungen finden.

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