Haarausfall bei Diabetes mellitus durch hormonelle Schwankungen

Geschrieben von | 3. August 2019 | Blog, Ursachen Haarausfall | 0

Haarausfall bei Diabetes

Diabetes mellitus ist eine generell sehr heimtückische Erkrankung, die sich auf Deinen gesamten Organismus inklusive Deiner Haare auswirkt. Die meisten Betroffenen leiden unter Haarausfall, bevor Diabetes mellitus diagnostiziert wurde. Grundsätzlich wird die „Zuckerkrankheit“ meist beiläufig diagnostiziert, da Du mit einem ganz anderen Symptom – beispielsweise dem unerklärlichen diffusen Haarausfall zum Arzt gehst.


Inhaltsverzeichnis

» Diabetes eine häufig längerfristig unerkannte Ursache für Haarausfall
» Kommt es immer zu Haarausfall bei Diabetes mellitus?
» Warum bei Diabetes das Haar in Mitleidenschaft gezogen wird
» Welche Diabetestypen gibt es?
» Können Diabetiker eine Haartransplantation vornehmen lassen?
» Nachsorge nach einer Haartransplantation bei Diabetes
» Haarverlust bei Diabetes mellitus mit einem Haartransplantat „behandeln“


Diabetes eine häufig längerfristig unerkannte Ursache für Haarausfall

Ein Problem besteht darin, dass die Ursache für den Haarschwund lange Zeit verkannt wird. Durch den schleichenden Verlauf der Zuckererkrankung kann dein Haar bereits stark in Mitleidenschaft gelangt sein, ehe der alles aufklärende Bluttest vorgenommen wird. Diabetes mellitus wirkt sich spürbar auf Dein Immunsystem, auf das hormonelle Gleichgewicht und auf den Stoffwechsel aus.

Unerkannt und damit unbehandelt führt die Erkrankung immer zur Unterversorgung Deiner Haarfollikel, worauf sich letztendlich der Haarschwund begründet. Je länger Du der Ausdünnung Deines Haares zusiehst und keine Diagnose stellen lässt, umso höher ist das Risiko der vollständigen und unwiderruflichen Kahlköpfigkeit in Folge der Zuckerkrankheit.

Es ist ein Fakt, dass sich die Erkrankung und Haarverlust gegenseitig bedingen und meist in Kombination auftreten. Deine Hormone sind in Aufruhr, der Stoffwechsel verändert sich und der Kreislauf arbeitet anders als bei gesunden Menschen. In der Praxis zeigt sich, dass es unter Diabetikern weitaus mehr Menschen mit Haarverlust gibt als bei der restlichen Bevölkerung.


Kommt es immer zu Haarausfall bei Diabetes mellitus?

Mann leidet unter dem Haarausfall und kämmt seine Haare

Ausnahmen bestätigen die Regel. Allerdings lässt sich nicht von der Hand weisen, dass Haarverlust bei Diabetes mellitus zu den häufigsten Begleiterscheinungen gehört. Nur sehr wenige Menschen behalten als Diabetiker ihr volles Haar und stellen keinerlei Beeinträchtigung des Haarwuchses fest.

In vielen Fällen kommt es erst zu schütterem Haar oder flächenweisen Haarausfall, ehe die Erkrankung diagnostiziert und behandelt wird. Leidest Du an Diabetes, verändert sich Dein Hormonhaushalt und gerät ins Ungleichgewicht. Die Haarfollikel werden mit weniger Nährstoffen versorgt, da sich auch der Stoffwechsel verlangsamt.

Wird die Diabetes frühzeitig erkannt und es ist vorher noch nicht zu Haarverlust gekommen, dünnt sich Dein Haar spätestens zum Zeitpunkt der medikamentösen Behandlung aus. Haarausfall bei Diabetes mellitus betrifft rund 90% aller Patienten und kann weder mit Haarwuchsmitteln noch mit follikelnährenden Pillen aufgehalten werden.

Bei frühzeitiger Diagnostik lässt sich Haarausfall dennoch stoppen, ehe er größere Areale auf dem Kopf betrifft oder zur völligen Ausdünnung der Behaarung führt. Dazu musst Du wissen, dass einmal ausgefallenes Haar bei Diabetikern nicht nachwächst.

Die Kahlköpfigkeit und alle damit verbundenen Sorgen sind also nur dann aufzuhalten, wenn Du beim kleinsten Anzeichen von Haarausfall reagierst und Dich vom Arzt auf die Erkrankung untersuchen lässt.

Der für Diabetiker wichtige gesunde Lebenswandel mit Umstellung der Ernährung kann unterstützend gegen den weiteren Haarverlust wirken. Allerdings solltest Du auch wissen, dass sich der Haarausfall bei Diabetes mellitus nicht immer aufhalten lässt.


Warum bei Diabetes das Haar in Mitleidenschaft gezogen wird

Blutzuckermessung

Durch das Krankheitsbild verändern sich, wie bereits angeschnitten, Deine Hormone und der Stoffwechsel. Diese Umstände beeinflussen den Haarwuchs und führen dazu, dass die Follikel nicht ausreichend genährt und versorgt werden.

Durch die Beeinflussung des Stoffwechsels kommt es zur Unterversorgung Deiner Haare und letztendlich zum Haarverlust. Diabetes mellitus wirkt sich auch auf Dein Immunsystem aus und schwächt es.

Deine Kopfhaut ist empfindlicher für Entzündungen, welche wiederum die Haarwurzeln schädigen und letztendlich zur Ausdünnung oder zum vollständigen Verlust der Haare führen.

Ein weiteres Problem basiert auf dem Stress, der automatisch mit der Diagnose eintritt. Du machst Dir Sorgen, liest über die Erkrankung und Deine Gedanken kreisen.

In Verbindung mit den physischen Beeinträchtigungen verstärkt sich der psychische Stress und begünstigt den Haarverlust.

Nicht bei allen Patienten muss der Haarverlust bei Diabetes mellitus bereits beim Ausbruch der Erkrankung auftreten. Menschen mit sehr dichtem Haar und einem sonst starken Immunsystem können trotz Diabetes von Haarausfall verschont bleiben. Das ändert sich oftmals mit der Verschreibung von Medikamenten.

Die meisten Medikationen gegen Diabetes wirken sich spürbar auf das hormonelle Gleichgewicht aus und begünstigen Haarausfall durch Hormonschwankungen.

Hinzu kommt, dass sich Dein Vitalstoffkreislauf bei Einnahme von Medikamenten verändert. Meist kommt Diabetes mellitus nicht allein und wird von einer Schilddrüsenüber- oder Unterfunktion begleitet. Gerät die Schilddrüse aus dem Gleichgewicht, kommt es grundsätzlich zum Absterben der Haarfollikel mit großflächigen Haarverlust.


Welche Diabetestypen gibt es?

Diabetes unterteilt sich in verschiedene Einstufungen. Am häufigsten treten Typ 1 und 2, seltener Diabetes Typ 3 auf. An welcher Form Du leidest und wie Du die Gefahr für Deine Gesundheit und Dein Haar behandelst, hängt vom Typ und damit von der Diagnose Deines Arztes ab.

Typ I Diabetes: Bei dieser Form von Diabetes mellitus kommt es schon in jungen Jahren zum Versagen der Bauchspeicheldrüse, die für die Bildung von Insulin verantwortlich ist. Hierbei handelt es sich um eine nicht behandelbare Erkrankung, die mit lebenslangen Insulinspritzen einhergeht. Nach der Diagnose und der Insulinbehandlung erholt sich Dein Haar und Du hältst den Blutzuckerspiegel konstant. Diabetes Typ I wird auch als insulinabhängiger Diabetes mellitus bezeichnet und kann in jedem Lebensalter auftreten. Zusätzlich ist der Fokus auf eine gesunde Ernährung essenziell.

Typ II Diabetes: Früher als Altersdiabetes bezeichnet, weiß man heute, das Typ II Diabetes mellitus nicht erst im Alter, sondern auch bei jungen Menschen auftreten kann. Übergewicht und Bewegungsmangel fördern die Erkrankung und gelten neben der erblichen Veranlagung als Hauptursachen für die meist schleichend beginnende Minderproduktion von Insulin. Dieser Form von Diabetes geht eine jahrelange Überproduktion von Insulin voraus, welche letztendlich zur Erschöpfung der produzierenden Zellen und damit zur Unterversorgung mit Insulin führt.

Typ III Diabetes: Diese Typisierung von Diabetes beruht auf einem genetischen Defekt der Beta-Zellen, die für die Insulinproduktion verantwortlich sind. Der Blutzuckerspiegel ist chronisch erhöht, was zu schwerwiegenden Folge- und Begleiterkrankungen führen und einen „Zuckerschock“ auslösen kann. Diabetes Typ III wird in die Segmente a bis h unterteilt, die sich aus der Ursache ergeben. Typ III mit genetischer Grundlage heißt MODY und ist vererbbar. Bei den meisten Betroffenen bricht die Erkrankung schon vor dem 25. Lebensjahr aus und geht mit starkem Haarschwund einher.


Können Diabetiker eine Haartransplantation vornehmen lassen?

Mann mit Kamm
Lässt sich der Haarverlust bei Diabetes mellitus auf Basis der Ernährungsumstellung nicht eindämmen und verstärkt sich bei der Einnahme der notwendigen Medikamente sogar, ist die Implantation von Eigenhaar eine wirkungsvolle Behandlung. Wichtig ist hierbei, dass Du die Erkrankung im Vorgespräch in der Haarklinik angibst und das Behandlungsteam über die Ursache Deines Haarverlustes informierst.

Bei den meisten erkrankten Patienten fällt das Haar in der Wachstumsphase aus und es bilden sich keine neuen Follikel nach. Durch die Haartransplantation hast Du die Möglichkeit volles Haar und damit mehr Selbstbewusstsein zu erlangen. Die Zuckerkrankheit steht einem Eigenhaarimplantat nicht entgegen.

In Kombination mit der Diabetes Behandlung und der bewussten Ernährung wird sich das implantierte Haar mit den Nervenzellen verbinden und ausreichend genährt werden. Entscheide Dich für ein erfahrenes Behandlungsteam und lasse Dich vor der Haarimplantation ausführlich über die Behandlung selbst und über die Nachsorge beraten. Auch Dein behandelnder Arzt sollte über die geplante Haartransplantation in Kenntnis gesetzt werden.

Ehe Du den minimalinvasiven Eingriff wählst, beobachtest Du Deinen Haarwuchs am besten über einen Zeitraum von sechs Monaten nach der Diagnose. In dieser Zeit entscheidet sich, ob die Veränderung Deiner Ernährung und die Medikation eine Verbesserung der Haardichte bewirken oder ob sich der Haarausfall sogar verstärkt.

Ist der Entschluss gefasst und die Haartransplantation Dein Wunsch, wird sich Deine Kopfbehaarung in einem Zeitraum zwischen drei und sechs Monaten nach der Behandlung in der Haarklinik verdichten und wieder normal wachsen.

Mit Haarausfall bei Diabetes mellitus musst Du Dich nicht abfinden. Wenn Du ausreichend Spenderhaar zur Entnahme hast, bietet sich die professionelle Haarverpflanzung als Maßnahme gegen Kahlköpfigkeit durchaus an.


Nachsorge nach einer Haartransplantation bei Diabetes

Wie bereits angesprochen, ist die Haartransplantation bei behandelter Diabetes mellitus möglich. Allerdings solltest Du Dich darauf einstellen, dass die Wundheilung länger dauert und dass Du besonders aufmerksam auf jegliche Veränderung reagieren solltest. Die Nachsorge nimmt einen wichtigen Bestandteil im Heilungsprozess ein und sollte auf jeden Fall ernst genommen und nach den Anweisungen des Behandlungsteams durchgeführt werden.

In der Haarklinik, die Du bereits vor dem minimalinvasiven Eingriff über Deine Diabeteserkrankung informierst, wirst Du ausführlich zu allen Punkten inklusive der Heilungsphase beraten. Auch wenn Du mehr Geduld mitbringen musst, stellt eine Haartransplantation bei Diabetikern kein Problem dar. Wichtig ist auch, dass Du mit Deinem behandelnden Arzt über die Haarverpflanzung sprichst und ihn von Deinem Wunsch in Kenntnis setzt.

Da Wunden bei Diabetes mellitus langsamer heilen, solltest Du ganz besonders auf die umfangreiche Hygiene achten und dadurch vermeiden, dass sich die kleinen Entnahme- und Transplantationswunden entzünden und dem neuen Haarwuchs entgegen stehen könnten.


Fazit: Haarverlust bei Diabetes mellitus mit einem Haartransplantat „behandeln“

In der Öffentlichkeit ist der Zusammenhang zwischen der sogenannten Zuckerkrankheit und Haarverlust eher unbekannt. Doch Medizinern wissen, dass die meisten Diabetes mellitus Patienten über dünner werdendes Haar bis hin zu diffusen Haarausfall klagen. In vielen Fällen betrifft der Haarverlust vor allem Patienten, bei denen die Diabetes bisher noch unerkannt ist und die wegen ihrem Haarproblem zum Dermatologen gehen.

Aber auch die Medikation kann zu dünner werdendem Haar führen und ein wirkliches Problem in puncto Selbstbewusstsein darstellen. Da die Erkrankung nicht verschwindet, sondern lediglich durch Medikamente eingedämmt wird, musst Du als Diabetiker mit dem Haarverlust leben – oder – Du entscheidest Dich für eine Haartransplantation.

Die Verpflanzung eigener Haare ist eine Möglichkeit, um Dich vor der Kahlköpfigkeit zu schützen und Deine jugendliche Ausstrahlung wiederherzustellen. Haarverlust bei Diabetikern basiert auf einer ganzen Bandbreite von Ursachen und Auswirkungen der Erkrankung auf Deinen Körper.

Deine Hormone schwanken, das Immunsystem ist in Mitleidenschaft gezogen und Dein Stoffwechsel verändert sich. Mit einem Eigenhaarimplantat entscheidest Du Dich für dichtes Haar und kannst die Begleiterscheinungen von Diabetes mellitus ergebnissicher behandeln lassen. Da es keine Kontraindikationen für Erkrankte gibt, steht dem Termin in der Haarklinik nichts entgegen.

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ÜBER DEN AUTOR

Haarausfallen

Warum führe ich diesen Haarausfall-Blog? Weil ich schon mit 19 unter Haarausfall gelitten und ihn nun endlich in den Griff bekommen habe. Ich möchte alle Erfahrungen der Menschen zum Thema Haarausfall verbinden, eine Plattform zur anonymen Diskussion über das sensible Thema Haarausfall bieten und gemeinsam Lösungen finden.

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