Alopezie – Formen, Ursachen und Behandlung

Geschrieben von | 6. März 2016 | 0

Alopezie

Kräftiges, dichtes Haar ist ein Zeichen von Vitalität und Gesundheit. Haarausfall, der über das normale Maß hinausgeht, ist für Männer und Frauen gleichermaßen belastend.

Ein krankheitsbedingter Haarschwund kann jeden betreffen – manchmal schon in jungen Jahren. Welche Alopezie Formen es gibt, wie sie diagnostiziert werden und welche Behandlung möglich ist, erfährst Du im folgenden Beitrag.


Inhaltsverzeichnis

» Androgenetischer Haarausfall
» Wie wird erblich bedingter Haarausfall diagnostiziert?
» Behandlungmethoden für den Harschwund
» Diffuser Haarausfall
» Diagnose dieser Art des Haarschwunds
» Behandlung des diffusen Haarausfalls
» Kreisrunder Haarausfall
» Diagnose des kreisrunden Haarschwunds
» Behandlung der alopecia areata
» Sonderformen ausfallender Haare
» Fibrosierende Alopezie
» Vernarbte Alopezie
» Ausfallen der Haare nach der Chemotherapie
» Haarschwund frühzeitig erkennen
» Die Alopezie – ein Symptom UND ein Auslöser verschiedener Krankheiten
» Fazit: Frühdiagnostik schont Deine Psyche und Deine Haarwurzeln


Androgenetischer Haarausfall

Diese Form wird auch erblich bedingter Haarausfall genannt und ist mit etwa 95 % die häufigste Form der Alopezie. Sie betrifft sowohl Männer als auch Frauen. Diese Art zeigt sich bei Männern im Bereich des Hinterkopfes, des Scheitels und als sogenannte Geheimratsecken im Bereich der Stirn.

Bei Frauen ist das Ausfallen der Haarpracht unspezifischer. Er zeigt sich als allgemein lichter werdendes Haar auf dem gesamten Kopf oder beschränkt sich auf den Bereich des Scheitels. Je nach genetischer Veranlagung kann die androgenetische Form bei Männern bereits in jungen Jahren auftreten.


Wie wird erblich bedingter Haarausfall diagnostiziert?

Das Alter und die Familiengeschichte des Patienten liefern dem Arzt bei der Diagnose wichtige Hinweise. Ein eingehendes Gespräch mit den Betroffenen über eventuelle Krankheiten, Lebensweise und Medikamenteneinnahmen stützen die Diagnose zusätzlich.

Weitere Untersuchungen an einer Blut- und Haarprobe sowie eine intensive Kontrolle der Kopfhaut werden ebenfalls vorgenommen. Die Laboruntersuchung des Blutes und der Haare dienen zusätzlich dazu, eine andere Ursache , beispielsweise eine Infektion, einen Hautpilz oder bestimmte Mangelerscheinungen, sicher auszuschließen.


Behandlungmethoden für den Harschwund

Die eigentliche Alopezie Ursache dieser Art, nämlich die genetische Veranlagung, kann nicht behandelt werden. Mit geeigneten Medikamenten kann das Fortschreiten jedoch oft verlangsamt werden. Ein häufig angewendetes Medikament bei Frauen und Männern ist Minoxidil.

Zusätzlich kann eine Einnahme von Finasterid bei Männern den Haarverlust verzögern. Bei Frauen kann zusätzlich mit Antiandrogenen sowie östrogenhaltigen Medikamenten der Haarverlust verzögert werden. Ein Nachteil dieser Behandlungsformen ist jedoch, dass sie nur so lange wirken, wie die Medikamente angewendet werden und oft mit Nebenwirkungen einhergehen.


Diffuser Haarausfall

Mann mit diffusem Haarausfall von der Seite

Diese Art wird auch alopecia diffusa genannt und zeigt sich in einem mehr oder weniger stetigen und gleichmäßigen Ausfall der Kopfhaare. Durch den gleichmäßigen Haarverlust wird das Haar insgesamt lichter. Alopezie Ursachen sind oftmals emotionale oder psychische Stressfaktoren.


Diagnose dieser Art des Haarschwunds

Für die sichere Diagnose dieser Form des Haarschwunds wird eine umfassende Anamnese erstellt. Zusätzlich werden Haut, Haare und Nägel der Betroffenen untersucht sowie ein Zupftest durchgeführt. Je nachdem, welche Verdachtsdiagnose sich anhand dieser Untersuchung ergibt, können sich weitere Untersuchungen anschließen.


Behandlung des diffusen Haarausfalls

Falls die diffuse Alopezie durch Medikamente verursacht wurde, kann nach Rücksprache mit dem behandelnden Arzt gegebenenfalls ein anderes Medikament verschrieben werden. Sollte ein Eisenmangel der Auslöser sein, können Eisenpräparate für die Behandlung eingesetzt werden. Ist eine Diät die Ursache, ist es empfehlenswert, die Diät zu beenden und zu einer ausgewogenen Ernährung überzugehen.

Generell kann diese Form nach Behebung der Ursachen noch zwei bis drei Monate andauern. Grund hierfür ist, dass sich immer ein Teil der Haare in der Ausfall- beziehungsweise Ruhephase befindet, sodass sie trotz erfolgreicher Behandlung in einem Zeitraum von zwei bis drei Monaten erstmal ausfallen müssen.


Kreisrunder Haarausfall

Frau hat am Hinterkopf kreisrunden Haarausfall

Diese Art, die auch alopecia areata genannt wird, zeigt sich durch meist runde, kahle Stellen, die auf dem Kopf, im Bart oder an den Augenbrauen auftreten können. Von der kreisrunden Alopezie können sowohl Männer als auch Frauen betroffen sein.

Nicht selten tritt diese Form des Haarschwunds bereits im Kindesalter auf. Die genauen Ursachen sind bisher nicht bekannt. Es wird jedoch angenommen, dass es sich um eine Autoimmunerkrankung handelt, bei der das Immunsystem die Haarfollikel angreift. Dadurch wird das Haarwachstum gestört und die Haare fallen aus.

Kreisrunder Haarausfall kann in verschiedenen Formen auftreten. Die alopecia areata ist die häufigste Form. Seltener ist die alopecia totalis, bei der die Kopfhaare vollständig ausfallen. Die am weitesten fortgeschrittene Form ist die sogenannte alopecia universalis.

Bei dieser Form fallen alle Haare auf dem Kopf und am gesamten Körper aus. Manchmal geschieht dies langsam über einen längeren Zeitraum, bei einigen Patienten dauert es dagegen nur wenige Wochen, bis die Haare vollständig ausgefallen sind.


Diagnose des kreisrunden Haarschwunds

Bei der Diagnose liefern das Haarmuster und die Informationen der Betroffenen wichtige Hinweise für den behandelnden Arzt. Zudem wird das gesamte Körperhaar sowie die Haut und Fingernägel vom Arzt untersucht. Ein Kennzeichen der alopecia areata sind Veränderungen an den Nägeln, die als Rillen- oder Tüpfelnägel bezeichnet werden.

Ein weiteres Indiz sind leicht auszupfbare Haare in den Bereichen unmittelbar neben den kahlen Stellen. Gegebenenfalls müssen in Zusammenarbeit zwischen Hausarzt, Dermatologen und Fachärzten mögliche Begleiterkrankungen ausgeschlossen werden.


Behandlung der alopecia areata

In einigen Fällen bessert sich der Status der Haare von alleine und an den betroffenen Stellen wachsen neue Haare. Falls keine Besserung eintritt, kann der kreisrunde Haarausfall mit Kortison behandelt werden. Durch aufgetragenes Kortison wird die Immunreaktion des Körpers unterdrückt.

Eine weitere Therapiemöglichkeit besteht darin, das Kortison unter die Haut in die Bereiche der haarlosen Stellen zu injizieren oder als sogenannte Stoßtherapie in Form von Tabletten einzunehmen.

Bei hartnäckigen und ausgeprägten Verläufen oder wenn kein neues Haarwachstum erkennbar ist, kann eine Behandlung mit Diphenylcyclopropenon (DCP) durchgeführt werden. DCP ist ein sogenanntes Kontaktallergien, das auf der Kopfhaut eine Allergie hervorruft.

Durch diese Allergie soll das Immunsystem des Körpers irritiert werden, sodass das Ausfallen der Haare im Idealfall gestoppt wird. Eine Behandlung mit DCP ist allerdings nur an Universitätskliniken und wenigen spezialisierten Zentren möglich, da DCP kein zugelassenes Medikament ist.


Sonderformen ausfallender Haare

Mann betrachtet im Spiegel seinen genetischen Haarausfall


Fibrosierende Alopezie:

Diese Form betrifft vor allem Frauen nach den Wechseljahren. Kennzeichnend für diese Form ist ein langsamer Rückgang der Haarlinie im Bereich der Schläfen und der Stirn. Bei einigen Patientinnen betrifft die fibrosierende Alopezie den Bereich des Scheitels. Begleitet wird dieser Haarverlust oft von einem Ausdünnen der Augenbrauen sowie einem Haarverlust im Bereich der Achselhöhle und Leiste.


Vernarbte Alopezie:

Die vernarbende Form des Haarschwunds kann durch seltene Erkrankungen verursacht werden. Durch diese Krankheiten werden die Haarfollikel zerstört. Anstelle der zerstörten Haarfollikel entsteht ein Narbengewebe. Die vernarbte Alopezie ist irreversibel und kann nicht behandelt werden. Betroffene Stellen bleiben auf Dauer kahl.


Ausfallen der Haare nach der Chemotherapie:

Der Haarverlust zählt zu den häufigsten Nebenwirkungen einer Chemotherapie. Die Ursache ist dabei, dass viele eingesetzte Medikamente oft teilende und schnell wachsende Zellen angreifen. Hierzu zählen auch die Haarfollikel. Der Haarverlust ist jedoch nur vorübergehend.


Haarschwund frühzeitig erkennen

Jede Form des Haarverlusts hat spezielle Ursachen. Oft sind andere Erkrankungen, ein Mangel bestimmter Nährstoffe oder ein ungesunder Lebenswandel der Grund, warum die Haare übermäßig ausfallen. Wichtig ist, dass Du frühzeitig einen Experten um Rat fragst, wenn Du den Eindruck hast, dass Deine Haare stärker ausfallen als Sie vielleicht sollten.

Je früher der Verlust der Haare richtig diagnostiziert und eine Behandlung eingeleitet werden kann, umso größer sind die Chancen, dass er zumindest reduziert werden kann. In vielen Fällen ist eine Alopezie Behandlung mit wirksamen Medikamenten möglich. Nicht zuletzt kann eine Haartransplantation dazu beitragen, dass Deine Haare wieder dauerhaft dicht, kräftig und gesund aussehen.


Die Alopezie – ein Symptom UND ein Auslöser verschiedener Krankheiten

Fällt Dein Haar immer stärker aus und lässt die Kopfhaut bereits in einigen Bereichen durchscheinen, ist es höchste Zeit für einen Termin beim Hautarzt. Da die Ursachen für Haarschwund vielseitig sind und auch auf behandlungsbedürftigen Erkrankungen beruhen können, solltest Du die Untersuchung nicht aufschieben. Es gibt verschiedene Haarerkrankungen, die beispielsweise in Folge einer mentalen Belastung verstärkt werden. Beispielsweise ist bekannt, dass Stress zum Ausbruch von Pilzerkrankungen führen kann.

Bricht Kopfhautpilz aus, werden die Haarwurzeln stark beansprucht und können bei einer Spätbehandlung irreversibel geschädigt werden. Beruht die Alopezie auf einer Krankheit, steht die Ursachenbehandlung im Fokus. Bei androgenetischen Ursachen sind die meisten Therapien erfolglos, sodass Du nur mit einer Haartransplantation wieder wirklich volles Haar bekommen wirst. Neben der Einstufung des Haarausfalls als Symptom kann die Alopezie aber auch ein Auslöser von Erkrankungen sein.

Diffuser, kreisrunder oder vollständiger Haarschwund mindern Dein Selbstbewusstsein und können unbehandelt in eine schwere Depression führen. Diesen Kreislauf kannst Du nur unterbrechen, in dem Du den Grund für die Alopezie diagnostizieren und anhand des Ergebnisses die richtige Behandlung vornehmen kannst. Um die Psyche nicht stark zu belasten und durch den Haarausfall an einer Depression zu erkranken, solltest Du die Ursachenforschung fokussieren und Dich so zeitig wie möglich für einen Besuch beim Dermatologen anmelden.


Fazit: Frühdiagnostik schont Deine Psyche und Deine Haarwurzeln

Ein Großteil aller Haarschäden ist umkehrbar. Solange sich lebendige Follikel in Deiner Kopfhaut befinden, kann das Haar nach einer Therapie der Ausfallursache ganz natürlich nachwachsen. Während wir bei Zahnschmerzen oder mit einer Wunde sofort zum Arzt gehen, wird der Arztbesuch bei einer Alopezie oftmals auf die lange Bank geschoben und so weit herausgezögert, bis sich kahle Stellen auf der Kopfhaut zeigen.

Bedenke, dass sich hinter dem Haarschwund eine Krankheit verbergen kann und dass Dein Körper Dir auf diesem Weg zeigt, dass ein Ungleichgewicht vorherrscht. Denke aber auch daran, dass Du durch Haarausfall seelisch erkranken und Deine Psyche unnötig belasten kannst. Viele von Alopezie betroffene Menschen ziehen sich aus dem gesellschaftlichen Leben zurück und spüren, wie sich ihre Stimmung verdunkelt und jegliche Freude an einst geliebten Dingen schwindet.

Das ist der Anfang einer Depression, die Du aufhalten kannst und gegen die Du etwas unternehmen solltest. Da Du weißt, dass die Depression die Folge des Haarausfalls ist, kannst Du einen langen Leidensweg vermeiden und den Grund für Deine mentale Last therapieren lassen. Der Termin beim Hautarzt legt den Grundstein für den Erhalt Deiner Haarwurzeln und ist obendrein wichtig, um Deine Psyche durch das Aufhalten der Alopezie zu heilen.

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ÜBER DEN AUTOR

Haarausfallen

Warum führe ich diesen Haarausfall-Blog? Weil ich schon mit 19 unter Haarausfall gelitten und ihn nun endlich in den Griff bekommen habe. Ich möchte alle Erfahrungen der Menschen zum Thema Haarausfall verbinden, eine Plattform zur anonymen Diskussion über das sensible Thema Haarausfall bieten und gemeinsam Lösungen finden.

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