Reibeisenhaut (Mucinosis follicularis)

Geschrieben von | 26. April 2016 | 0

Reibeisenhaut

Reibeisenhaut (Mucinosis follicularis) wird auch follikuläre Muzinose genannt und ist eine Hauterkrankung beziehungsweise Verhornungsstörung der Haarwurzeln, aus der Haarausfall resultiert. Diese Krankheit ist genauer gesagt eine Ansammlung von Muzine (Schleim) direkt an den Haarfollikeln. Durch die Schleimansammlung beginnt sich der Bereich um den Haarfollikel zu entzünden, bis es schließlich zum Verlust der Haare kommt.

Die Entzündung der Haut breitet sich bei follikulärer Muzinose immer weiter aus und macht sich meist durch haarlose Stellen auf der Kopfhaut, aber auch im Gesicht und im Nackenbereich bemerkbar. Die Haarfollikel sind an den Stellen tastbar, da sie verhärtet sind. Die Hautkrankheit wird daher auch Reibeisenhaut genannt.

Dieses Krankheitsbild wird auch oft als keratosis pilaris betitelt und tritt auf, da eine Keratin-Überproduktion in den Haarfollikeln stattfindet. Da diese durch die übermäßige Keratin-Produktion verstopfen, wird die Hautschicht verdickt und ist daher sicht- und tastbar. In diesem Fall solltest Du nicht einfache Selbstdiagnosen stellen, sondern Deinen Arzt konsultieren und es genauer untersuchen lassen.


Inhaltsverzeichnis

» Welche Formen der Krankheit gibt es?
» Symptome der Mucinosis follicularis
» Was kannst Du tun gegen Reibeisenhaut?
» Fazit – Reversibel oder nicht? Die Ursache entscheidet!


Welche Formen der Krankheit gibt es?

Mucinosis follicularis ist in drei unterschiedliche Typen unterteilt. Die primäre Muzinose ist eine lokalisierte Krankheit, die bei Personen unter 40 Jahren eintritt (meistens bei Kindern). Von einer primären, generalisierten Krankheit spricht man bei der Alopecia mucinosa, wenn die Personen über 40 Jahre alt sind.

Im Alter von 50 – 79 Jahren spricht man bei der Reibeisenhaut von der sekundären Krankheit, die aus einer anderen gutartigen oder bösartigen Krankheit resultiert. Eine Haartransplantation ist aufgrund des Krankheitsverlaufes keine Lösung gegen follikuläre Muzinose.

Alle drei Formen der Verhornungsstörung treten bei den meisten Betroffenen an den Armen und Beinen auf. Doch auch die Kopfhaut kann betroffen sein und so stark verhornen, dass die Follikel der Haare degenerieren und letztendlich zu Haarausfall führen. In diesem Fall spricht man von der Mucinosis follicularis, die trotz Hauttrockenheit mit einer sichtbaren Papel- und Pustelbildung einhergeht.

Bei Kindern und Jugendlichen ist die Hautveränderung mit Salben gut behandelbar und es besteht die Chance einer vollständigen Heilung. Tritt die Problematik hingegen bei Erwachsenen ab dem 40. Lebensjahr auf, kann es trotz Behandlung zu einer unumkehrbaren Alopezie kommen. Wie bereits angesprochen, ist eine Haarverpflanzung in diesem Fall ungeeignet und wird aufgrund der schlechten Heilungs- und Erfolgschancen von keiner seriösen Haarklinik vorgenommen.


Symptome der Mucinosis follicularis

Die Symptome treten bereits häufig erstmals im Kindesalter auf. Tatsächlich sind besonders die Mädchen in der Pubertät von den rauen Punkten betroffen. Da es bei der Hautkrankheit zu einer Verhornungsstörung der Haarfollikel kommt, sind die typischen Symptome viele weißliche oder leicht rötliche Erhebungen auf der Haut, besonders um die Haare herum.

>Die Bezeichnung hat die Krankheit erhalten, da diese Erhebungen sehr rau sind und man sie spürt, wenn man über die Haut streicht. Meistens ist die Reibeisenhaut an den Oberarmen zu finden, jedoch kann die Krankheit auch an anderen Stellen wie dem Kopf oder dem Oberschenkel entstehen. Die Entzündung der Kopfhaut ist vor allem an der stark-behaarten Kopfhaut zu spüren und hat den Haarausfall zur Folge. Ursache der follikulären Muzinose ist häufig das Bakterium Staphylococcus aures, das in Deutschland weit verbreitet ist.


Was kannst Du tun gegen Reibeisenhaut?

Eine direkte Behandlung ist aktuell noch nicht möglich, jedoch können die jeweilige Symptome der rauen Haut behandelt werden, da diese beispielsweise durch Trockenheit gefördert werden. Spezielle feuchtigkeits-spendende Pflegeprodukte können die Symptome daher lindern. Folgende Wirkstoffe sollten die Mittel gegen Reibeisenhaut laut ärztlicher Empfehlung beinhalten:

  • Harnstoff
  • Milchsäure
  • Salizylsäure
  • Hydroxycarbonsäuren

In vielen Fällen reicht die Behandlung mit Cremes und Salben schon aus, um das Hautbild zu verbessern. Du solltest vor der Behandlung aber unbedingt mit Deinem Arzt Rücksprache halten, um die genaue Ausprägung der Symptome festzustellen und gezielt zu behandeln.

Um das Hautbild und den Hautzustand zu verbessern, solltest Du keinesfalls eine Selbstmedikation ohne ärztlichen Rat vornehmen. Ein Dermatologe diagnostiziert die Reibeisenhaut und begibt sich auf Ursachenforschung. Liegt eine genetische Veranlagung vor, lassen sich die Symptome meist nur marginal lindern. Das Behandlungsziel liegt in einer Erhöhung der Hautfeuchtigkeit, da es sich bei Reibeisenhaut um ein Trockenheitsproblem handelt.

Alle hier aufgezählten Stoffe können in diesem Fall hilfreich sein und werden in Form von Cremes, Salben oder Tinkturen verwendet. Basiert die Hautentzündung auf dem Bakterium Staphylococcus aures, steht die Behandlung der Ursache zwingend im Vordergrund und sollte nicht aufgeschoben werden. Ein Dermatologe kann den Bakterienbefall schnell und sicher diagnostizieren. Oftmals tritt das Symptom mit Haarausfall nicht flächig, sondern arealweise auf. In diesem Fall zeigt sich der Haarschwund stellenweise und betrifft die Areale Deiner Kopfhaut, die Trockenschäden aufweisen.

Das äußert sich durch weiße schuppenähnliche Hautteile und rote Pusteln. Da Mucinosis follicularis leicht mit einer klassischen Schuppenflechte verwechselt wird, ist die Diagnose vom Hautarzt eine dringend notwendige Maßnahme vor Behandlungsbeginn. Primär musst Du darauf achten, dass Deine Kopfhaut nicht zusätzlich austrocknet. Bei Haarwäschen empfehlen sich milde Shampoos, die bestenfalls rückfettende und feuchtigkeitsspendende, entzündungshemmende Inhaltsstoffe aufweisen.


Fazit – Reversibel oder nicht? Die Ursache entscheidet!

Das Problem bei Reibeisenhaut beruht auf der Tatsache, dass Dein Haar systematisch an allen betroffenen Kopfhautstellen ausfällt. Da die Verhornungsstörung verschiedene Gründe haben kann, solltest Du der Ursachenfindung größte Beachtung schenken und hauptsächlich herausfinden lassen, ob es sich bei Dir um die bakterielle Form handelt.

Ist das Bakterium Staphylococcus aures schuld, sind die Symptome nach der im Frühstadium erfolgenden Ursachenbehandlung reversibel. Wartet Du zu lange mit dem Arztbesuch und das Haar fällt mit der Wurzel aus, ist eine Neubildung natürlich wachsender Haare an den betroffenen Stellen ausgeschlossen. Neben einer bakteriellen Infektion gibt es genetische, hormonell bedingte und in der Forschung noch nicht vollständig entschlüsselte Gründe für raue, von Trockenschäden gezeichnete Haut.

Was aussieht wie eine klassische Flechte, kann sich auf Deinem ganzen Kopf ausbreiten und bis zu den Haaransätzen, sowie darüber hinaus ins Gesicht reichen. Je früher Du die Diagnose stellen lässt und Dich um die Linderung der Symptome kümmerst, umso größer sind die Chancen, dass Deine Haarwurzeln nicht unwiderruflich zerstört werden. In diesem Fall besteht die Möglichkeit neu wachsender Haare.

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ÜBER DEN AUTOR

Haarausfallen

Warum führe ich diesen Haarausfall-Blog? Weil ich schon mit 19 unter Haarausfall gelitten und ihn nun endlich in den Griff bekommen habe. Ich möchte alle Erfahrungen der Menschen zum Thema Haarausfall verbinden, eine Plattform zur anonymen Diskussion über das sensible Thema Haarausfall bieten und gemeinsam Lösungen finden.

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