Geschrieben von Haarausfallen | 1. Mai 2019 | Behandlung Haarausfall, Blog | 0
Die Stammzellentherapie gegen Haarverlust ist eine sinnvolle Ergänzung zu weiteren Behandlungsverfahren. Sie stimuliert das Haarwachstum, indem von Stammzellen abgegebene Wachstumsfaktoren sich positiv auf das Zell- und Gewebewachstum auswirken. Die fortschrittliche Methode eignet sich hervorragend bei kreisrundem Haarausfall, bei erblich bedingtem Haarausfall sowie bei Hautschäden wie Verbrennungen. Die benötigten Stammzellen werden vor der Injektion aus dem Fettgewebe und aus Haarfollikeln gewonnen.
» Bedeutung von Stammzellen
» Fettstammzellen für die Stammzellentherapie gegen Haarverlust gewinnen
» Wirkung von Fettstammzellen auf das behandelte Hautareal
» Haarstammzellen für die Stammzellentherapie gegen Haarausfall gewinnen
» Wirkung von Haarstammzellen auf das behandelte Hautareal
» Vorteile der Stammzellentherapie gegen Haarausfall
» Fazit: Stammzellen sind das Geld wert
Stammzellen sind besonders wertvolle Zellen. Sie besitzen die einzigartige Eigenschaft, sich in andere Zelltypen ausdifferenzieren zu können. Die erste Stammzelle im Leben eines Menschen ist zugleich seine wichtigste: die befruchtete Eizelle. Doch es gibt verschiedene Arten von Stammzellen. Manche entwickeln sich in jedes beliebige Körpergewebe weiter – ein Beispiel dafür ist die befruchtete Eizelle. Bei anderen sind nur bestimmte Arten von Geweben erreichbar. Die Stammzellen, die die Medizin für die Stammzellentherapie gegen Haarausfall verwendet, entwickeln sich nur in bestimmte Arten von Geweben weiter. Doch dabei handelt es sich um genau jene Gewebe, die Haut und Haare jetzt brauchen.
Möchtest du dich dieser Behandlung unterziehen, entnimmt dein behandelnder Arzt mit einer Spritze zunächst einige Milliliter Fett aus deinem Unterhautfettgewebe. Die Entnahme ist nicht unangenehmer als eine kleine Spritze. Das reine Fett hilft dir aber noch nicht weiter. Zuerst muss es in einem bestimmten Laborverfahren aufbereitet werden, denn was der Arzt für die Behandlung wirklich benötigt, ist sogenanntes Nano-Fett.
Nano-Fett ist eine Emulsion, in der zahlreiche wertvolle Fettstammzellen enthalten sind. Diese heißen mesenchymale Stammzellen. Sie sind in der Lage, sich in eine ganze Reihe bestimmter Zellen auszudifferenzieren, zum Beispiel in Muskelzellen, Fettzellen oder Nervenzellen. Einige dieser Zelltypen benötigt deine Haut dringend, um wieder kraftvolles Haar zu bilden. Das Nano-Fett injiziert der Arzt anschließend unter deine Haut in den betroffenen Hautregionen.
Das Differenzieren in bestimmte Zelltypen vollzieht sich genau genommen durch die gezielte Abgabe bestimmter Wachstumsfaktoren. Sie heißen zum Beispiel Fibroblasten-Wachstumsfaktoren, Insulinähnliche Wachstumsfaktoren oder Vaskulär-endotheliale Wachstumsfaktoren. Doch die Bezeichnungen sind weniger wichtig und du musst sie nicht kennen. Bei diesen Wachstumsfaktoren handelt es sich um Aminosäuren, einer Vorstufe von Proteinen. Sie sorgen dafür, dass folgendes unter deiner Haut passiert:
Der behandelnde Arzt nutzt für die Gewinnung von Haarstammzellen die FUE-Methode (Follicular Unit Extraction). Mit einer kleinen Hohlnadel entfernt er unter lokaler Betäubung zunächst einzelne Haarfollikel aus deinem Kopfbereich. Möglich ist auch, dass er sie aus anderen Körperregionen wie deinem Rücken oder Schambereich gewinnt. Ähnlich wie beim Herstellen von Nano-Fett behandelt er die gesammelten Explantate im Labor so weiter, dass schließlich reine Haarstammzellen vorliegen. Bevor er diese jedoch in deine Kopfhaut injiziert, vermischt der Arzt sie mit thrombozytenreichem Blutplasma, das ebenfalls von dir stammt.
Das Nano-Fett und die Haarstammzellen führen in deiner Haut zu ähnlichen Ergebnissen. Sie regen das Zell- und Gewebewachstum an und Haarfollikel und Haut beginnen wieder damit, sich in größerem Umfang zu regenerieren. Hier kommt jedoch noch ein weiterer Faktor hinzu: Nicht nur die Haarstammzellen wirken mit Hilfe von Wachstumsfaktoren auf deine Hautgewebe, sondern auch das thrombozytenreiche Blutplasma. In der sogenannten PRP-Therapie wird es ebenfalls zur Hautbehandlung eingesetzt, allerdings ohne den Einsatz von Stammzellen. Eine weitere wichtige Funktion des Blutplasmas bei der Stammzellentherapie gegen Haarverlust ist aber auch, dass sich die Haarstammzellen in dem flüssigen Medium besser in die Haut injizieren lassen. So profitierst du gleich von mehreren hochwirksamen Stoffen.
Die Stammzellentherapie wirkt effektiv gegen Haarausfall und regeneriert die Haut und das Unterhautfettgewebe sogar bei Vernarbungen. Die vielfältigen wachstumsfördernden Effekte halten außerdem jahrelang an. Eine jährliche Wiederholung ist nicht notwendig. Dadurch ist die Therapie trotz einmaliger Kosten im vierstelligen Bereich auch günstiger als ähnliche Verfahren. Die reine PRP-Therapie, die mittels thrombozytenreichem Blutplasma durchgeführt wird, muss für einen langanhaltenden Effekt zum Beispiel regelmäßig wiederholt werden. Das führt zu höheren Gesamtkosten, die aber bei der Stammzellentherapie gegen Haarverlust nicht anfallen.
Bei der Therapie bestehen keine bekannten Risiken, weil alle Stammzellen sowie das Blutplasma vom Patienten selbst stammen. Es kommt also nicht zu einer Immunreaktion. Da die Wirkstoffe unter sterilen Bedingungen im Labor verarbeitet werden, ist auch das Risiko einer Infektion fast nicht vorhanden. Minimalinvasive Eingriffe verlangen darüber hinaus keine besondere Vorbereitung und im Anschluss an die Behandlung kann der Patient sofort nach Hause gehen. Wichtig ist nur, dass in den drei Tagen vor dem Behandlungstermin keine nichtsteroidalen Antirheumatika oder Marcumar eingenommen werden.
Bei einer Stammzellentherapie gegen Haarausfall kommen einige deiner wertvollsten Körperzellen zum Einsatz: Stammzellen aus deinem Fettgewebe und aus Haarfollikeln. Der behandelnde Arzt gewinnt sie mittels verschiedener Verfahren. Vor der Injektion in die Haut ist es jedoch nötig, sie im Labor aufzubereiten. Nach der Injektion wirken die Stammzellen mit Hilfe von Wachstumsfaktoren auf deine Zellen ein, sodass viel neues Gewebe entsteht, zum Beispiel Unterhautfettgewebe, Blutgefäße oder Haargewebe. In der Folge profitieren du und dein Schopf, denn dort wächst es schon bald stark und dick nach.
Zwar ist eine Stammzellentherapie teuer, doch das Geld ist hier gut angelegt. Im Vergleich zu einer Eigenhaarverpflanzung musst du keine 14 Tage warten, bis du wieder ohne Kopfbedeckung das Haus verlassen kannst. Außerdem sehen dir andere Menschen bei einem Blick auf deine Kopfhaut nicht sofort an, dass du gerade eine besondere medizinische Behandlung erhalten hast. Zwar führen die Einstiche der Spritzen zu kleineren Wunden, die auch etwas bluten können oder gerötet sind, doch das lässt schnell wieder nach.
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