Geschrieben von Haarausfallen | 20. April 2019 | Blog, Ursachen Haarausfall | 0
Jedem Menschen fallen pro Tag etwa 70 bis 100 Kopfhaare aus. Das ist völlig normal und kein Grund zur Sorge. Viele Männer kämpfen jedoch mit einem permanent fortschreitenden Haarverlust, dem sogenannten androgenetischen Haarausfall, bei dem die Haare dauerhaft verloren gehen. Der Haarverlust geschieht dabei keinesfalls zufällig, sondern folgt einem System, dem Norwood-Hamilton-Schema.
» Was steckt hinter dem Norwood-Hamilton-Schema?
» So verläuft der androgene Haarausfall nach der Norwood-Skala
» Stadien des erblich bedingten Haarausfalls nach Hamilton und Norwood
» Darum fallen Deine Haare nach genau diesem Schema aus
» Norwood-Hamilton-Schema als Basis für die Haarverpflanzung
Das auch als Norwood-Skala bekannte Schema veranschaulicht den androgenetischen Haarausfall in mehrere Stadien und Erscheinungstypen. Die Wurzeln des aktuell gebräuchlichen Schemas reichen bis in das Jahr 1951 zurück. Damals entwickelte James Hamilton auf Basis von Beobachtungen erstmals eine schematisierte Verlaufsklassifikation des männlichen Haarausfalls. Die Skala unterteilt den typischen Verlauf des Haarausfalls in sieben Stufen (I – VII) beginnend vom leichten Zurückweichen des frontalen Haaransatzes bis hin zum Verbleib eines schmalen Haarbands.
Da diese Stufen nicht alle Erscheinungsformen des genetisch bedingten Haarausfalls abdecken, modifizierte O’Tar Norwood das Schema im Jahr 1975. So entstand das bis heute gebräuchliche Norwood-Hamilton-Schema, dessen Verlaufsbeschreibung die Glatzenbildung bei rund 80 Prozent aller betroffenen Männer sehr exakt beschreibt.
Nach der Norwood-Skala beginnt der erblich bedingte Haarausfall an den Schläfen und im Bereich der Stirn. Mit der Zeit lichtet sich das Haar in diesen Bereichen zunehmend, was zur Bildung der typischen kahlen Stellen führt, die Du auch als Geheimratsecken kennst. In späteren Stadien kannst Du auch zunehmend dünner werdendes Haar im Bereich des Hinterkopfs feststellen.
Die kahlen Stellen breiten sich schließlich über den Ober- und Hinterkopf aus, bis letztlich nur ein charakteristischer Haarkranz übrig bleibt, der sich von knapp oberhalb der Ohren über den Hinterkopf zieht. O’Tar Norwood erweiterte die sieben Stufen durch zwei weitere Dimensionen. Demnach unterteilt sich der klassische Verlauf in zwei weitere Ebenen. Während der Haarausfall bei der A-Variante geradlinig frontal voranschreitet, wird Dein Haar bei den V-Varianten gleichzeitig auch im Bereich des oberen Hinterkopfs (Vertex) lichter.
Die von Hamilton und Norwood entwickelte Stufenskala hilft Dir dabei, den Fortschritt des Haarausfalls auf Deinem Kopf sehr präzise einzuschätzen. Dementsprechend möchten wir Dir kurz die typische Erscheinungsform der Haarausfallstadien nach der Norwood-Skala erläutern:
Die Klassischen Norwood-Hamilton-Typen
V-Typen nach Norwood
A-Typen nach Norwood
Verantwortlich für den charakteristischen Verlauf nach der Norwood-Skala ist die erhöhte Empfindlichkeit der in den kahl werdenden Bereichen befindlichen Haarfollikel. Diese reagieren sowohl auf eine spezifische Form des männlichen Sexualhormons Testosteron (DHT) als auch auf eine erhöhte Produktion des Enzyms 5a-Reduktase. Durch diese Empfindlichkeit verkürzen sich die Wachstumsphasen der Kopfhaare.
Das Ergebnis: Dein Haar wird zunehmend dünner, kürzer und fällt schließlich aus. Wie empfindlich die Haarfollikel in den typischen Bereichen auf DHT reagieren, hängt von Deiner genetischen Veranlagung ab. Aktuelle wissenschaftliche Untersuchungen legen zudem den Verdacht nahe, dass auch der Botenstoff Prostaglandin D2 (PDG2) das Haarwachstum zusätzlich verlangsamen könnte und damit seinen Teil zur androgenetischen Alopezie beiträgt.
Interessant: Die Haarfollikel im Bereich des Hinterkopfs sind meist unempfindlich gegenüber diesen Einflüssen. Aus diesem Grund dienen diese bei der Haartransplantation als Basis für die Entnahme von Grafts zur Eigenhaarverpflanzung.
Das Norwood-Hamilton-Schema hilft dir nicht nur dabei, den Grad Deines Haarausfalls einzuschätzen und den weiteren Verlauf zu prognostizieren. Es ist auch die Grundlage für die Patientenuntersuchung im Vorfeld einer Haarimplantation. Über die Typenklassifizierung können die Spezialisten präzise einschätzen, wie viele Grafts für das gewünschte Ergebnis verpflanzt werden müssen. Auf Basis dieser Schätzung ergibt sich auch die Vorhersage über die Behandlungskosten, mit denen Du bei einer Haarverpflanzung rechnen musst. Hier gilt das einfache Muster: Je höher die Typ-Einstufung, desto mehr Grafts müssen verpflanzt werden.
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