Geschrieben von Haarausfallen | 6. November 2018 | Blog, Haartransplantation | 0
Das Thema Haartransplantation ist mit diversen unterschiedlichen Begriffen versehen. Da das Wort Haartransplantation eigentlich schon alles beinhaltet, müssen verschiedene Begriffe Haartransplantation definiert werden.
Erstes Beispiel ist der Vorgang der Eigenhaarverpflanzung. Eigenhaar aus dem Grund, da ein Verpflanzen mit fremdem Haar nicht funktionieren kann, der Körper würde diese wieder abstoßen. Weitere wichtige Begriffe sind bei Glossar Haartransplantation zusammengefasst.
» Weitere Begriffe, die mit einer Haartransplantation in Verbindung stehen
» Androgenetische Alopezie
» FUT-Technik
» FUE-Methode
» Minimalinvasive Haartransplantation
» Shock Loss
» DHI-Implantationsmethode
» Perkutan
» Donor-Bereich
» Schlitz-Inzision
» Extraktionsrate
» Back- Stretch- Effekt
» Repair Work
» Nadellose Betäubung
» Hairline
» Spenderareal
Ein häufig verwendeter Begriff ist „Grafts“. Hierbei handelt es sich um den Fachausdruck für Transplantat. Allerdings wird nicht erwähnt, um wie viele Haarfollikel es sich handelt. Weiterhin ist zwischen den Begriffen Haarfollikel und Follikuläre Einheit bzw. FE zu unterscheiden. Eine follikuläre Einheit beschreibt um wie viele Haarfollikel es sich handelt und Haarfollikel, ist ein Begriff der menschlichen Anatomie und bezeichnet das kleinste menschliche Organ. Die Abkürzung lautet „HF“.
Bei der Bezeichnung „follikuläre Dichte“ ist die Anzahl der follikulären Einheiten pro Fläche gemeint. Die Abkürzung lautet: FD. Die transplantierte follikuläre Dichte, beschreibt die Anzahl der FE pro Fläche nach einer Haartransplantation, hier spricht der Arzt von TFD.
Die androgenetische Alopezie ist die häufigste Form von Haarausfall. Sie kann entweder erblich oder hormonell bedingt sein und ist nicht auf äußere Einflüsse zurückzuführen. Ein fortschreitender Haarverlust nimmt mit dem Alter zu, wobei nicht nur Männer, sondern auch Frauen (in oder nach der Menopause) davon betroffen sind.
Bei einer androgenetischen Alopezie kommt es zur Verkürzung in der Wachstumsphase der Haare. Dies wiederum führt zu einer Verminderung der Haarschaftsdicke. Bei Männern sind die typischen Symptome -beginnende Geheimratsecken, bei Frauen ist es das diffuse Ausdünnen der Haare. In der Regel zeigt sich der Beginn am Oberkopf.
Bei Männern ist der Auslöser für eine androgenetische Alopezie das Hormon Dihydrotesteron, was wiederum eine Nebenprodukt des Sexualhormons Testosteron ist. Ein Überschuss an Testosteron kann bei Männern zu Haarausfall führen, bei Frauen ist der sinkende Östrogenspiegel verantwortlich.
Bei der weltweit anerkannten FUT-Methode werden dem Patienten ganze Hautstreifen entnommen und versetzt. Allerdings verbleibt eine Narbe, die zwar kaum zu erkennen ist, aber eine Wundheilung erforderlich macht. Die Narbenbildung kann später mit dem nachwachsenden Haar gut abgedeckt werden.
In Deutschland und in der Türkei kommt vor allem die FUE-Technik zum Tragen. Sogenannte Follikuläre Einheiten werden überwiegend aus dem Seitenareal und dem Hinterkopf entnommen. Dazu dient dem Arzt eine Hohlnadel, die kleinste Hautpartikel entnimmt und dort wieder einsetzt, wo es nötig ist.
Die Vorteile hierbei sind: es bleiben keine Narben, der Patient durchlebt einen kürzeren Heilungsprozess und ein weiterer Aspekt ist die maximale Dichte der transplantierten Haare.
Eine minimalinvasive Transplantation ist gleichzusetzen mit der FUE-Methode. Auf die Entnahme von Hautstreifen wird verzichtet und es bleiben keine sichtbaren Narben zurück. Weiteres Kriterium ist, da es sich um keine Operation handelt, kommt es zu einem späteren Zeitpunkt auch nicht zu einem Spannungsgefühl (Back- Stretch- Effekt) im Narbenareal.
Über einen Shock Loss wird gesprochen, wenn ein Arzt bei einer Haartransplantation ein Trauma oder ähnliches ausgelöst hat. Noch vorhandene Haarwurzeln können bei diesem Vorgang so beschädigt werden, dass sie samt den dazu gehörenden Haaren ausfallen.
Dieses wiederum kann dazu führen, dass die Blutversorgung der Haarfollikel unterbrochen wird und es zu einer neurogenen Entzündung kommt. Durch diesen Faktor bedingt, sind nicht nur die geschädigten Areale betroffen, sondern auch benachbarte Hautbereiche. Werden neurogene Entzündungskaskaden aktiviert, kommt es unweigerlich zu Haarausfall.
Bei der DHI-Methode wird die Haarwurzel direkt nach der Entfernung wieder eingesetzt. Löcher für die neuen Haarwurzeln entstehen nicht, denn der Eingriff findet mithilfe eines sogenannten Choi-Implantats-Stiftes statt, an dessen Spitze sowohl für eine kleine Nadel als auch für die entfernte Wurzel Platz ist. Bei der DHI- oder Choi- Methode müssen zudem die entsprechenden Stellen im Vorfeld nicht bearbeitet werden.
Ein häufig verwendeter Begriff Haartransplantation ist „Perkutan“. Damit es nicht zu einer größeren Wunde kommt, ist nur ein minimaler Einstich oder Einschnitt notwendig. Der Begriff Perkutan bedeutet „durch die Haut“ und kommt auch anderweitig vor, nämlich wenn Medikamente (Salben, Cremes, Tinkturen), die durch die Haut eindringen, zur Verwendung kommen.
Der Donor-Bereich ist auf das Resthaar begrenzt und kann zurzeit noch nicht erfolgreich reproduziert, vervielfältigt oder gezüchtet werden. Allerdings gelingt es erfahrenen Chirurgen mit einer Transplantation die Haare wieder so aufzufüllen, dass ein gewisser Status erreicht wird.
In der Regel sind winzige Öffnungen nötig, wenn neue Haare verpflanzt werden sollen. Durch die Schlitz- Inzision oder Schlitz- Technik werden anhand einer winzigen Klinge mit einer Länge zwischen 0,6 und 1,5 Millimeter kleine Öffnungen geschaffen.
Bei der Transplantation werden minimal kleine vertikale und horizontale Schnitte auf der Kopfhaut vollzogen, um eine größere Haardichte pro Quadratzentimeter zu erreichen. Bevor der Eingriff stattfinden kann, muss der Patient über einen Zeitraum von maximal 5 Tagen eine Panthenolsalbe auf die entsprechenden Stellen auftragen, um die Kopfhaut geschmeidig zu machen, dann kann der Eingriff problemlos stattfinden.
Die Extraktionsrate beschreibt die Anzahl der entnommenen Haarfollikel pro Quadratzentimeter. Zudem wird damit die Anzahl der follikulären Einheiten erklärt, die wieder eingepflanzt werden.
Die FUE- Technik hinterlässt eine vertackerte oder vernähte Narbe auf der Kopfhaut. Nach dem Eingriff kommt es zu sogenannten Spannungskräften, da sich die Narbe entweder ausdehnt oder verbreitet. Der Rückdehnungseffekt wird in der Fachsprache mit Back- Stretch- Effekt übersetzt.
Als Repair Work werden Nachbehandlungen bezeichnet, die nach einer mangelhaften Haartransplantation nötig sein können. Eine Korrektur durch einen erfahrenen Spezialisten ist möglich, er kann bei der Behandlung nicht nur verbessern, sondern auch eventuelle Fehler korrigieren.
In der Regel ist für eine Haartransplantation eine lokale Betäubung nötig. Diese wird mittels einer Spritze durchgeführt, diese führt der Chirurg in die Hautoberfläche ein. Eine fortgeschrittene Methode ist die nadellose Betäubung, die mit einem nadelfreien Injektor aus Stahl nur wenige Minuten vor dem Eingriff stattfindet.
Die intravenöse Sedierung wird von einem erfahrenen Anästhesisten durchgeführt, da Alter, Gewicht und die körperliche Verfassung des Patienten eine Rolle spielen und im Vorfeld abgeklärt sein müssen.
Als Hairline oder Haarlinie wird der Übergang zwischen haarloser Stirn und Kopfhaar bezeichnet. Der Haaransatz ist erblich bedingt und verläuft bei jeder Person unterschiedlich. Bei einer Haartransplantation ist die Hairline besonders zu beachten, da sie von bedeutsamer ästhetischer Wichtigkeit ist.
Das Spenderareal (Entnahmebereich der Transplante) muss gesund und wenn möglich noch nicht von Haarausfall betroffen sein. In der Regel handelt es sich bei dem Spenderareal um einen Haarkranz, aus dem bis zu 6.000 Haarfollikel entnommen werden können ohne, dass im Nachhinein ein optischer Schaden entsteht.
Bei dem Empfängerareal handelt es sich um die Implantationsfläche. Bei einem Eingriff muss der Arzt auf die Haarstruktur achten, um eine optimales Ergebnis zu erzielen. Ein sorgfältiges Einfügen der Transplantate ist wichtig um ein natürliches Aussehen wieder herzustellen.
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