Geschrieben von Haarausfallen | 4. Februar 2019 | Blog | 0
Kennen Sie das? Sie haben glatte Haare und wünschen sich Locken oder umgekehrt? Der Mensch neigt häufig dazu, das zu wollen, was er nicht hat. Ein weit verbreitetes Phänomen. Eine weitere spannende Beobachtung: Die Medien sind voller weiblicher Stars, die sich ihre lockigen Haare „wegglätten“. Höchstwahrscheinlich einer der Gründe, weshalb sich viele Frauen mit ihrer Lockenpracht unwohl fühlen. Wenn nicht einmal die Vorbilder aus Musik und Fernsehen zu ihrer naturgegebenen Mähne stehen, wie soll es dann der Normalbürger? Doch wie kommt es überhaupt dazu, dass sich Haare locken? Liegt dem ein Gendefekt zugrunde oder gibt es eine andere Ursache? Wir haben das Rätsel für Sie gelöst.
Übersicht
Es gibt zwei bekannte Erklärungsansätze dafür, warum sich Haare locken. Der eine sieht die Ursache für die Wallemähne am unteren Ende der Haarwurzel, der andere an der Austrittsöffnung selbiger.
Am unteren Ende des Haarfollikels (oder der Haarwurzel) befindet sich die so genannte Haarzwiebel. Diese kann entweder glatt oder gekrümmt sein. Ist sie glatt, wächst das Haar auch glatt. Ist sie gekrümmt, Sie erraten es, dann wächst das Haar lockig. Klingt logisch. Doch der alternative Ansatz sieht die Form der Austrittsöffnung der Haarwurzel als ausschlaggebend dafür, ob das Haar wellig herauswächst oder nicht.
Hier einmal ein paar spannende Fakten über die Haarpracht, die sich viele wünschen:
Seitdem mit Sicherheit gesagt werden kann, dass Trichohyalin eine entscheidende Rolle bei der Bildung der Haarstruktur zukommt, ist auch bekannt, dass Locken durch eine geänderte Verteilung der Hornsubstanzen im Haar zustande kommen. So erklärte Studienleiter Nick Martin in der Fachzeitschrift „American Journal of Human Genetics“ Folgendes: „Sicher ist, dass der Unterschied zum glatten Haar durch eine biochemische Eigenschaft der Umhüllung der Haarwurzel zustande kommt“. Von einem Gendefekt, der dafür zuständig ist, dass sich Haare locken, ist allerdings nicht die Rede.
Kennen Sie das? Sie haben Gäste da und das Gespräch kommt einfach nicht in Gang? Wir hätten da etwas für Sie. Mit diesen spannenden Tatsachen nimmt der Abend schnell Fahrt auf. Verspochen.
Heutzutage leiden etwa jeder zweite Mann und ca. 40 % aller Frauen im Laufe ihres Lebens unter Haarausfall. Ob glatte Haare oder Locken, hier macht der Körper leider keine Unterschiede. Niemand ist per se davor gefeit. Haarausfall kann grundsätzliche viele Ursachen haben: Meistens spielen Genetik, Hormone und Immunsystem dabei eine ausschlaggebende Rolle. Wenn auch Ihren Locken Haarausfall droht, lohnt sich zuallererst der Gang zu einem Spezialisten. In einigen Fällen kann das Aufspüren der Ursache dem lästigen Haarverlust ein Ende setzen. Wenn Sie jedoch unter erblich bedingtem Haarausfall leiden und sich Ihr Haar sehnlichst zurückwünschen, könnte für Sie eine Haarpigmentierung zur Kaschierung kahler Stellen in Frage kommen. Dabei werden kleine Pünktchen in die Haut implementiert, die im Gesamtbild den optischen Eindruck von vollem Haar erzeugen. Die Behandlung eignet sich vor allem gut für all die, die Angst vor den Schmerzen einer Haartransplantation haben.
Mit Sicherheit lässt sich sagen, dass das im Jahr 2009 entdeckte Gen „Trichohyalin“ mit der Entstehung von Locken in Zusammenhang gebracht werden kann, da es für die Verteilung der Hornsubstanzen im Haar zuständig ist. Die Haarwurzeln werden anders umhüllt als bei glattem Haar. Die Lockenpracht wird außerdem dominant vererbt, jedoch sind nur etwa 15 % der Europäer mit ihr gesegnet. Als Gendefekt würde man Locken jedenfalls nicht betiteln.
Mittlerweile ist es Forschern gelungen konkrete Androgen-Rezeptoren zu identifizieren, die bei Haarverlust eine zentrale Rolle spielen. Androgene sind Hormone, welche bei der Ausbildung des männlichen Körpers eine zentrale Rolle spielen. Die Funktion dieses Haarausfallgens ist leider noch nicht festgestellt. Aus diesem Grund lassen sich noch keine Möglichkeiten und Maßnahmen für Therapien festlegen.
An männlichem Haarausfall sind den Forschungen nach eine Vielzahl von Genen beteiligt. So liegen auch Informationen hinsichtlich des Vererbungswegs vor. Das identifizierte Risiko-Gen befindet sich den Forscherteams zur Folge auf dem X-Chromosom. Man spricht hierbei vom Chromosom 20. Mit anderen Worten: Die Vererbung findet mütterlicherseits statt.
Männer können den Vererbungsweg von dem Haarausfallgen im Familien Stammbaum nachvollziehen. Hierbei liegt zumeist der Fokus des Pfades auf den Großvater seitens der Mutter. Es wird weiterhin vermutet, dass noch weitere Gendefekte für den Verlust der Haare verantwortlich sind.
Dass der Haarausfall hauptsächlich vom Vater vererbt wird, lässt sich somit als Irrtum beschreiben. Denn das mütterliche Erbgut hat stärkere Auswirkungen auf die schwindende Haarpracht als das des Vaters. Bis heute wird davon ausgegangen, dass das Haarausfallgen im Zusammenspiel mit anderen zuständigen Genen diese Auswirkungen hat. Diese jungen Erkenntnisse machten Forscherteams unabhängig voneinander. Das Wissen über diese Gendefekte kann aktuell den Haarausfall nicht stoppen, aber es liefert eine solide Grundlade für weitere Forschungen.
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