Haarausfall durch Schilddrüsenunterfunktion

Geschrieben von | 6. April 2016 | Blog, Ursachen Haarausfall | 1

Haarausfall durch Schilddrüsenunterfunktion

Eine Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) liegt vor, wenn die Schilddrüse nicht mehr so viele Hormone produziert, wie unser Körper benötigt. Der Stoffwechsel funktioniert bei einer Schilddrüsenunterfunktion nur noch in Zeitlupe. Neben dem Haarausfall durch Schilddrüsenunterfunktion gibt es jedoch viele weitere Symptome der sogenannten Hypothyreose. Der Haarausfall durch Schilddrüsenunterfunktion ist in der Regel die Folge der Krankheit Hashimoto-Thyreoiditis, einer langanhaltenden Entzündung der Schilddrüse. Das Haar wird dabei generell dünner und schwächer, bis es schließlich ausfällt.


Inhaltsverzeichnis

» Haarausfall durch Schilddrüsenunterfunktion
» Nur eines der Symptome der Schilddrüsenunterfunktion – Haarausfall
» Ursachen der Schilddrüsenunterfunktion und des Haarausfalls
» Behandlung der Schilddrüsenunterfunktion
» Nahrungsergänzungsmittel nur nach Rücksprache mit dem behandelnden Arzt!
» Haartransplantation bei Haarausfall durch einer Schilddrüsenunterfunktion
» Fazit | Schilddrüsenunterfunktion muss nicht mit dem Risiko der Kahlköpfigkeit einhergehen


Haarausfall durch Schilddrüsenunterfunktion

Warum kann es überhaupt zu Haarausfall durch Schilddrüsenunterfunktion kommen? Die Schilddrüse produziert bei einer Schilddrüsenunterfunktion nur noch geringe Mengen der Hormone Trijodthyronin (T3) und Tetrajodthyronin (T4), von denen unser Organismus eine größere Anzahl benötigt. Der Stoffwechsel wird durch die Krankheit stark verlangsamt und die körperlichen, als auch die geistigen Fähigkeiten werden beeinträchtigt. Die Schilddrüsenhormone sind für unseren Stoffwechsel genauso essentiell, wie für den Kreislauf, das Wachstum (u.a. das Haarwachstum) und psychisches Wohlbefinden.

Da die Schilddrüse maßgeblich für den Stoffwechsel und das Gleichgewicht im Hormonhaushalt verantwortlich ist, führt eine Fehlfunktion auch zu Problemen im Haarwuchs. Gerade bei einer Unterfunktion des kleinen und dennoch so wichtigen Organs kommt es zu diffusen oder kreisrunden kahlen Stellen auf deinem Kopf. Dennoch musst du wissen, dass der Haarschwund ein Symptom und damit eine Begleiterscheinung der eigentlichen Erkrankung ist. Jede Haarschwundbehandlung kann nur dann erfolgreich sein, wenn deine Medikation richtig eingestellt ist.

Ehe du dich also über eine Haartransplantation oder sonstige Behandlungsmöglichkeiten informierst, solltest du die Grunderkrankung behandeln lassen. Die Einstellung der Schilddrüsenmedikamente kann einige Wochen, aber auch Monate in Anspruch nehmen. Das bedeutet, dass du dich vorübergehend in Geduld üben und den vollen Fokus auf das Problem mit der Schilddrüse lenken solltest. Solange die Medikation nicht den gewünschten Erfolg erzielt, würde jegliche Form der Behandlung des Haarausfalls ebenfalls ergebnislos bleiben. Zuerst muss dein hormonelles Gleichgewicht wieder hergestellt werden, dann kannst du die Symptome erfolgreich behandeln.


Nur eines der Symptome der Schilddrüsenunterfunktion – Haarausfall

Zu den innerlichen Symptomen einer Schilddrüsenunterfunktion gehören die erhöhte Müdigkeit, ein gestörter Orientierungssinn, aber auch psychische Probleme. Äußerlich kannst du eine mögliche Schilddrüsenunterfunktion durch den Haarausfall oder dünne, glanzlose Haare, aber auch durch ein geschwollenes Gesicht, trockene und verdickte Haut oder eine tiefe und raue Stimme erkennen. Auch eine Kropfbildung durch die Vergrößerung der Schilddrüse, kann auf eine mögliche Hypothyreose hinweisen.

Zu den klassischen Symptomen der Schilddrüsenunterfunktion gehören neben dem Haarausfall aber auch noch die Gewichtszunahme, verlangsamte Reflexe und Durchblutungsstörungen. An einer Schilddrüsenunterfunktion erkranken mehr als 2% aller Frauen in Deutschland und etwa 0,1% der Männer. Zu Haarausfall durch Schilddrüsenunterfunktion kommt es vermehrt im Alter zwischen 40 und 60 Jahren. Die Hypothyreose ist aktuell nicht heilbar. Wer unter einer Schilddrüsenunterfunktion leidet, muss tagtäglich Medikamente einnehmen und kann dadurch auch weiterhin ein ganz normales Leben führen.


Ursachen der Schilddrüsenunterfunktion und des Haarausfalls

Es kann zu Haarausfall durch Schilddrüsenunterfunktion kommen. Doch warum leiden so viele Menschen überhaupt unter der Krankheit? Oft ist die Schilddrüse selbst das Problem. Die Schilddrüsenunterfunktion ist häufig angeboren oder entsteht in Folge einer Schilddrüsenentzündung oder der Zerstörung von intaktem Schilddrüsengewebe. Auch wenn die Hirnanhangdrüse nicht ordnungsgemäß arbeitet, kann es zu einer Hypothyreose führen.Die Ursache der Hypothyreose lässt sich nicht bei allen Betroffenen eindeutig klären.

Doch der Arzt stellt fest, dass du unter einer Unterfunktion der Schilddrüse leidest. Neben dem Einfluss auf deine Haardichte und den Haarwuchs leistet die Schilddrüse viel mehr, so dass du eine Unterfunktion immer umgehend behandeln lassen solltest. Beschäftige dich nicht mit der Frage nach der Ursache, sondern nimm die vom Arzt verordneten Medikamente anhand der Empfehlung. Sobald du medikamentös richtig eingestellt bist und deine Hormone im Gleichgewicht sind, wird sich der Haarschwund mindern und du kannst nun eine Maßnahme ergreifen, um die verlorengegangenen Haare zu „ersetzen“ und deine Ästhetik wieder herzustellen.

 


Behandlung der Schilddrüsenunterfunktion

Haben Sonografie und Szintigrafie die Schilddrüsenunterfunktion bestätigt, bleibt die Frage – Was tun gegen die Schilddrüsenunterfunktion? Eine Schilddrüsenunterfunktion ist aktuell nicht heilbar. Doch die Krankheit kann mit Schilddrüsen-Hormontabletten behandelt werden und ein normales Leben ermöglichen. Diese Tabletten ersetzen die fehlenden Hormone im Körper. Dabei wird sogenanntes L-Thyroxin verwendet, dass synthetisch hergestellt wird und dem körpereigenen Hormon T4 entspricht. Dabei wird zunächst eine geringe Dosis verabreicht und die Hormonanzahl nach und nach erhöht. Eine regelmäßige Kontrolle ist dabei unumgänglich. Bei Neugeborenen wird aktuell direkt ein Screening zur Früherkennung solcher Krankheiten vorgenommen. So können eventuelle Schäden am Nervensystem verhindert werden.

Deine Schilddrüse funktioniert durch die richtige Einstellung der Medikation wieder. Doch dein Haar ist so stark ausgedünnt, dass du dich in Gesellschaft anderer Menschen unwohl und unsicher fühlst. Eine PRP-Behandlung kann inaktiven Haarfollikeln zu neuer Kraft verhelfen und dafür sorgen, dass das Haar in den annähernd kahlen Bereichen wieder wächst. Die Voraussetzung dafür sind intakte Follikel, über deren Vorhandensein dir ein Dermatologe nach einer Untersuchung der Kopfhaut und der Haarwurzeln selbst Auskunft erteilt. Die PRP-Therapie basiert auf einer Blutentnahme und der anschließenden Zentrifugierung deines Eigenblutes. In der Zentrifuge wird plättchenreiches Plasma gewonnen, das mit haarwuchsfördernden Vitalstoffen angereichert wird.

Anschließend wird das Plasma direkt in die Kopfhaut und damit in dem Bereich injiziert, in dem es wirken soll. Die zusätzliche Anreicherung mit Vitalstoffen erhöht den Erfolg der PRP-Behandlung und sorgt dafür, dass sich deine Haarwurzeln erholen und neue Haare bilden. Auch bei sehr starkem Haarschwund in Folge einer Schilddrüsenunterfunktion kann das „Vampir-Lifting“ für dein Haar helfen und dem Risiko der Glatzenbildung vorbeugen. Was bewirkt die PRP-Therapie und warum kann sie auf augenscheinlich kahlen Kopfhautstellen für neuen Haarwuchs sorgen? Mit der Injektion des plättchenreichen Plasmas und den Vitalstoffen wird die Nährstoffversorgung angeregt und gleichzeitig für eine verbesserte Durchblutung der Kopfhaut gesorgt. Da für die Zentrifugierung dein eigenes Blut verwendet wird, sind Allergien und Unverträglichkeiten bei dieser Behandlung ausgeschlossen. In den meisten Fällen reichen zwei bis drei Behandlungen für neuen Haarwuchs aus.


Nahrungsergänzungsmittel nur nach Rücksprache mit dem behandelnden Arzt!

Im Zusammenhang mit Haarausfall stehen haarwuchsfördernde Nahrungsergänzungsmittel im Fokus. Doch wenn dein Haar aufgrund einer Schilddrüsenunterfunktion ausgefallen ist, solltest du keinesfalls ohne Rücksprache mit dem Arzt zu Supplements greifen. Bei Problemen mit der Schilddrüse und einer Medikation besteht das Risiko, dass die Nahrungsergänzung eine kontraproduktive Wirkung auf die verordneten Arzneimittel ausübt und so zu neuerlichen Problemen führt. In vielen Fällen wird der Arzt keine Kontraindikation aussprechen. Dennoch solltest du nicht wahllos zu einer Nahrungsergänzung greifen und davon ausgehen, dass sich deine Symptombehandlung mit der Medikation gegen die Schilddrüsenunterfunktion verträgt.

Wechselwirkungen können auch bei Supplements nicht ausgeschlossen werden, wodurch die Konsultation des Arztes von immenser Bedeutung ist. Auch wenn der Haarausfall starke psychische Beeinträchtigungen und eine Minderung des Selbstbewusstseins zur Folge hat, steht die Behandlung der eigentlichen Erkrankung im Vordergrund. Ein kompetenter Arzt wird dir Tipps geben, wie du den Haarwuchs stärken und welche Nahrungsergänzungen du in welcher Menge einnehmen kannst. Fakt ist aber auch, dass du in der anfänglichen Behandlungsphase keinesfalls zu einem Zusatzpräparat greifen und damit eine Verfälschung der Ergebnisse deiner Behandlung in Kauf nehmen solltest. Wenn deine Medikation richtig eingestellt ist und die Unterfunktion der Schilddrüse ausgleicht, wird sich der behandelnde Arzt nicht über deinen Wunsch nach neuem Haarwuchs stellen. Beherzige dennoch alle Empfehlungen, die du im Bezug auf Nahrungsergänzungen und deren Auswirkung auf die Schilddrüsenmedikation bekommst.


Haartransplantation bei Haarausfall durch einer Schilddrüsenunterfunktion

Prinzipiell ist eine Haarverpflanzung bei Schilddrüsenunterfunktion möglich. Allerdings gibt es einige Richtlinien, die du vor dem Termin in der Haarklinik beherzigen musst. Um ein gutes und dauerhaftes Ergebnis zu erzielen, sollten deine Schilddrüsenwerte über einen längeren Zeitraum stabil sein. Wichtig ist auch, dass sich der Haarausfall nach Einstellung der Medikation nicht wiederholt oder verschlimmert hat. Eine seriöse und kompetente Haarklinik wird dich darüber informieren, dass die Haartransplantation nur sinnvoll ist, wenn die Grunderkrankung behandelt wird und wenn sich dein Hormonhaushalt in Folge der Medikamenteneinstellung stabilisiert hat.

Solange es diesbezüglich noch Probleme gibt, würde jede Schwankung deiner Hormone zu erneutem Haarschwund führen und somit dem Ergebnis der Eigenhaarverpflanzung entgegen stehen. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die selbstständige Erholung des Haarwuchses, die bei vielen Betroffenen mit der richtigen Medikamenteneinstellung einhergeht. In diesem Fall ist keine Haarverpflanzung nötig, da du mit einer PRP-Behandlung den gewünschten Effekt erzielst und dich über neuen Haarwuchs freuen kannst. Ist eine Haartransplantation aufgrund der bei dir vorherrschenden Haardichte für dich unumgänglich, solltest du die Angaben zur Schilddrüsenunterfunktion, zu den Medikamenten und deren Dosierung ehrlich machen. Denn für eine erfolgsoptimierte Nachbehandlung ist dieses Wissen für das Behandlungsteam essenziell. Es lohnt sich nicht, die Grunderkrankung zu verschweigen und davon auszugehen, dass du mit einer Haarverpflanzung alle Probleme lösen und dich ganz ohne weitere Maßnahmen auf einen dichten Haarwuchs von Dauer einstellen kannst.


Fazit | Schilddrüsenunterfunktion muss nicht mit dem Risiko der Kahlköpfigkeit einhergehen

Dein Haar ist in den letzten Monaten immer dünner geworden und nun zeigen sich erste kahle Stellen auf deinem Kopf. Nach langen Überlegungen hast du einen Termin beim Dermatologen wahrgenommen und durch die Blutuntersuchung erfahren, dass du unter einer Schilddrüsenunterfunktion leidest. Das Ergebnis sollte dich dazu motivieren, die Behandlung der Erkrankung in den Fokus zu stellen und dein hormonelles Gleichgewicht durch die richtige medikamentöse Einstellung wieder herstellen zu lassen. Natürlich machst du dir große Sorgen um deinen Haarwuchs und spürst, dass du gegen die kahlen Stellen etwas unternehmen musst.

Der Arzt wird dir mitteilen, dass Geduld im Moment dein bester Berater ist. In vielen Fällen wächst das Haar wieder nach, sobald dein Hormonhaushalt durch Medikamente ins Gleichgewicht kommt. Ist das nicht der Fall, kannst du mit einer Haartransplantation nachhelfen. Beim ersten Termin in einer renommierten Haarklinik wirst du nach Vorerkrankungen und nach Medikationen befragt. Hier ist deine Ehrlichkeit wichtig, da das Behandlungsteam nur richtig entscheiden kann, wenn es um deine Krankheit weiß und dir auf dieser Basis eine erfolgversprechende Nachbehandlung bieten kann.

Fakt ist, dass du auch bei starkem Haarschwund nicht mit der Kahlköpfigkeit leben und dich unwohl fühlen musst. Wer unter einer Schilddrüsenunterfunktion leidet und die Erkrankung behandeln lässt, kann verschiedene Methoden der Symptombehandlung in Anspruch nehmen. Ist das Haar bereits mit der Wurzel ausgefallen und kann durch eine PRP-Therapie nicht zum Wuchs angeregt werden, ist eine Haartransplantation durchaus erfolgversprechend.

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ÜBER DEN AUTOR

Haarausfallen

Warum führe ich diesen Haarausfall-Blog? Weil ich schon mit 19 unter Haarausfall gelitten und ihn nun endlich in den Griff bekommen habe. Ich möchte alle Erfahrungen der Menschen zum Thema Haarausfall verbinden, eine Plattform zur anonymen Diskussion über das sensible Thema Haarausfall bieten und gemeinsam Lösungen finden.

1 Antwort auf „Haarausfall durch Schilddrüsenunterfunktion“

Hallo Christoph,

kennst Du Ashwagandha? Ich habe gelesen, es soll sowohl bei SD-Unterfunktion als auch gegen Haarverlust helfen, würde also doppelt helfen. Deine Meinung würde mich interessieren….

Viele Grüße

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