Geschrieben von Haarausfallen | 31. Juli 2020 | Behandlung Haarausfall, Blog | 0
Unsere Haare entscheiden häufig über unsere Attraktivität, denn sie sind ein wichtiges Schönheitsmerkmal des Menschen. Allerdings sind sie gleichzeitig auch Ausdruck unseres Gesundheitszustandes und des Lebensstils, denn schädliche Einflüsse können dazu führen, dass sie unter anderem glanzlos und matt werden.
Daneben gibt es zudem auch angeborene Haaranomalien, sprich Haarveränderungen, die entweder im Laufe des Lebens auftreten oder genetisch bedingt sind, wie die Farbanomalien, um die es in dem folgenden Artikel geht. Wir erklären Dir, welche Symptome auftreten und was der Auslöser hierfür ist. Zudem erfährst Du alles über die möglichen Ursachen sowie die in Betracht kommenden Behandlungsmethoden.
» Was sind Farbanomalien?
» Welche Ursachen gibt es?
» Wodurch entsteht die Graufärbung der Haare?
» Wie wird behandelt?
» Fazit: Farbanomalien der Haare
Farbanomalien gehören zu den sogenannten Haaranomalien. Unter diesem Begriff werden im Allgemeinen alle Veränderungen der Haare zusammengefasst, wobei in erster Linie sowohl strukturelle als auch farbliche Veränderungen eine übergeordnete Rolle spielen. Eine Farbanomalie liegt unter anderem beim Ergrauen der Haare aufgrund des Alters vor.
Genau wie die Haut unterliegen auch unsere Haare einem natürlichen Alterungsprozess. Verfärben sich Deine Haare im Laufe des Lebens Grau oder nehmen sie einen Gelbstich an, handelt es sich um eine nicht gewünschte Anomalie.
Eine weitere Farbanomalie ist die sogenannte Haar-Heterochromie. Es handelt sich dabei um das gleichzeitige Auftreten von mehreren Haarfarben. Meist sind bei den Betroffenen deutliche Farbunterschiede zwischen Kopf- und Schambehaarung zu erkennen. Diese Anomalie ist keineswegs selten, sondern tritt relativ häufig auf. Zudem ist es auch möglich, dass einzelne Haare unterschiedliche Verfärbungen aufweisen.
Im Laufe des natürlichen Alterungsprozesses quittieren die Melanozyten, die in der Haarmatrix sitzen und für die Produktion der Farbpigmente verantwortlich sind, zunehmend ihren Dienst und sterben schließlich ganz ab. Deshalb wird mit zunehmendem Alter immer weniger Tyrosinase hergestellt, ein Enzym zur Bildung von Eumelanin aus der Aminosäure Tyrosin.
Ist nicht genügend vorhanden, werden in den Haaren anstatt der Pigmente Luftbläschen eingelagert, wodurch die Haare grau wirken. Dabei existieren nebeneinander sowohl depigmentierte als auch pigmentierte Haare.
In den meisten Fällen beginnt dieser Prozess am Bart oder auch an den Schläfen und breitet sich dann über die Augenbrauen auf die gesamte Kopfbehaarung aus. Schließlich verfärbt sich auch die restliche Körperbehaarung Grau. Sobald keinerlei Melanozyten mehr vorhanden sind, kommt es bei allen Haaren zu einem Verlust des Farbstoffs, sodass sie schließlich Weiß erscheinen. Dies wird als Achromotrichie bezeichnet.
Wann dieser natürliche Alterungsprozess einsetzt, ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Kommt es bereits vor dem 20. Lebensjahr zu ersten Verfärbungen, sprechen Experten von einer sogenannten Canities praecox (vorzeitiges Ergrauen). Die Ursachen für diesen Entfärbungsvorgang liegen äußeren Ursachen (Canities symptomatica) zugrunde.
Die folgenden Faktoren sollen für ein vorzeitiges Ergrauen der Haare zuständig sein:
Äußerst weit verbreitet ist der Glaube, dass ein Schockerlebnis oder zu viel Ärger zu einem vorzeitigen Ergrauen der Haare führen kann. Allerdings dürfte das Phänomen „Graue Haare über Nacht“ vielmehr auf einen kreisrunden Haarausfall zurückzuführen sein. Die ergrauten und widerstandsfähigeren grauen Haare verbleiben hingegen länger und fallen damit vordergründig ins Auge.
Eine herdförmige Weißverfärbung von Haaren (Poliosis, Poliosis circumscripta) ist nicht immer dem Alterungsprozess geschuldet, sondern in einigen Fällen kann auch eine Pigmentstörung die Ursache dafür sein. Zwar besitzt eine Pigmentstörung noch keinen Krankheitswert, allerdings kann es sich hierbei auch um eine Begleiterscheinung anderer Erkrankungen handeln, wie bei Tuberösen Sklerose, Albinismus, Vitiligo oder auch vererbbaren Missbildungssyndromen.
Auch nach einem Trauma, nach Entzündungen, Hautbestrahlungen oder einem Herpes zoster (Gürtelrose) kann es zu Pigmentstörungen der Haare kommen.
Da die Haare wichtig für eine positive ästhetische Ausstrahlung sind, werden Farbanomalien auf dem Kopf von vielen Menschen als äußerst störend empfunden, denn in vielen Fällen leidet das Selbstbewusstsein sehr. Dementsprechend entscheidet sich auch ein Großteil der Betroffenen für eine professionelle Behandlung, oder sie ziehen zumindest eine Eigenbehandlung in Erwägung.
Doch leider gibt es keine konkrete Empfehlung für eine einheitliche Behandlung von Farbanomalien, denn sie lassen sich weder verlangsamen noch komplett aufhalten. Wichtig ist, dass Du als Betroffener bei jeder Veränderung der natürlichen Haarfarbe auf Ursachenforschung gehst. Im besten Fall solltest Du einen Dermatologen aufsuchen, um die Ursachen einzuschränken oder abzuklären, sodass Du unter Umständen durch eine Umstellung des Lebensstils oder durch die Nutzung anderer Pflegeprodukte das Ergrauen der Haare etwas verlangsamen kannst.
Für Patienten im fortgeschrittenen Alter gibt es leider nur die Möglichkeit, durch das Färben oder Tönen der Haare das äußere Erscheinungsbild positiv zu beeinflussen, um ein verloren gegangenes Selbstbewusstsein zurückzuerlangen. Handelt es sich um eine Pigmentstörung, die aufgrund einer anderen Erkrankung auftritt, muss zunächst die Grunderkrankung behandelt werden. Auch hier kommt im Grunde nur ein Färben der Haare in Betracht.
In den meisten Fällen stehen Betroffene in erster Linie vor der Frage, ob Farbanomalien behandelbar sind und inwiefern die Möglichkeit besteht, die Veränderungen aufzuhalten oder rückgängig zu machen. Das kommt allerdings immer auf die Ursache und den Zeitpunkt der Diagnostik an, wobei Du bei grauem Haar mit etwas Farbe am schnellsten Abhilfe schaffen kannst.
Wichtig ist, rechtzeitig einen Experten aufzusuchen, um so den Ursachen auf den Grund zu gehen. Ein erfahrener Spezialist kann Dir auch mögliche Behandlungsmethoden vorschlagen und offene Fragen beantworten.
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