Alopecia congenita

Geschrieben von | 11. März 2020 | Blog, Ursachen Haarausfall | 0

Alopecia congenita

Haarausfall wird typischerweise oft mit älteren Herren in Verbindung gebracht. Doch nicht nur diese können von Haarausfall betroffen sein, auch zahlreiche Frauen haben mit dünner werdendem Haar zu kämpfen. Zudem tritt der Haarschwund nicht erst ab einem bestimmten Alter auf, sondern kann bereits sehr junge Menschen betreffen.

So handelt es sich bei der so genannten Alopecia Congenita beispielsweise um eine angeborene Haarlosigkeit, die demnach bereits im Säuglingsalter auftritt. Die Betroffenen leiden sehr, da der Haarverlust immer dauerhaft ist.


Inhaltsverzeichnis

» Was sind die Ursachen von Alopecia Congenita?
» Welche Symptome treten auf?
» Wie wird die Diagnose für die angeborene Haarlosigkeit gestellt?
» Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?
» Ist eine Haarverpflanzung möglich?
» Gibt es eine Alternative zu einer Eigenhaarverpflanzung?
» Fazit: Der Haarverlust durch den Gendefekt ist dauerhaft


Was sind die Ursachen von Alopecia Congenita?

Bei Alopecia Congenita handelt es sich um eine Form des Haarschwundes, die angeboren ist. Das bedeutet, dass die Erkrankung, durch die der Haarverlust ausgelöst wird, bereits von Geburt an besteht. Ursächlich für die Haarlosigkeit ist eine Fehlbildung (Mutation) der Gene, welche für die Haarbildung maßgeblich verantwortlich sind.

Bis heute ist jedoch noch nicht abschließend geklärt, weshalb es zu dieser Mutation der haarbildenden Gene kommt. Dies ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass es nur sehr wenige Fälle dieser Erkrankung gibt.

Statistisch gesehen liegt die Wahrscheinlichkeit, dass ein Kind von dieser Krankheit betroffen ist, bei lediglich eins zu einer Million. Es ist jedoch zu beobachten, dass eine familiäre Häufung auftritt. So sind häufig mehrere Geschwister oder aber Generationen innerhalb einer Familie von der Fehlbildung betroffen.


Welche Symptome treten auf?

Der Verlauf der Krankheit kann unterschiedlich sein. Bei einigen Babys, die an der Fehlbildung leiden, ist zunächst ein scheinbar normales Haarwachstum nach der Geburt zu beobachten. Die Haare sind allerdings meist viel dünner als bei anderen Babys.

Andere Kinder, die mit der angeborenen Haarlosigkeit auf die Welt kommen, besitzen jedoch von Geburt an gar kein Haar. Weder auf dem Kopf noch an den Wimpern oder Augenbrauen. Es ist jedoch möglich, dass auch bei diesen Kindern zu einem späteren Zeitpunkt ein Wachstum der Haare einsetzt.

Die Haare sind allerdings sehr grob und weisen eine drahtartige Struktur auf. Das Haar, das sehr unregelmäßig wächst, lässt sich nur schwer kämmen oder gar frisieren. Allerspätestens in der Pubertät der betroffenen Personen fallen die Haare jedoch dann zunehmend aus. Dies geschieht dabei nicht nur auf der Kopfhaut, sondern betrifft den gesamten Körper.

Die Arme, die Beine, die Wimpern, die Augenbrauen sowie die Achseln sind betroffen. Die Haare gehen dabei dauerhaft verloren, was bedeutet, dass sie nicht mehr nachwachsen. Obwohl Betroffene irgendwann all ihre Körperhaare verlieren, besteht durch die Erkrankung ansonsten keine körperliche Einschränkung oder Auffälligkeit.


Wie wird die Diagnose für die angeborene Haarlosigkeit gestellt?

Wenn in der Familie bereits Fälle der angeborenen Haarlosigkeit bekannt sind, kann dies einen ersten Hinweis auf die Fehlbildung geben. Für Gewöhnlich wird die Diagnose durch den Hautarzt gestellt, sobald die ersten Symptome auftreten, welche auf den Gendefekt hinweisen. Ein ausführliches Gespräch sowie eine DNA-Analyse führen dann meist zu einer eindeutigen Diagnose.


Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Es gibt bisher keine einheitliche medizinische Therapie, welche gegen die angeborene Haarlosigkeit hilft und somit den Verlust der Haare stoppen oder gar rückgängig machen kann. Den Betroffenen bleibt lediglich die Möglichkeit, sich mit ihrem andersartigen und besonderen Aussehen zu arrangieren.

Vielen gelingt dies jedoch nicht, weshalb sie mit psychischen Problemen zu kämpfen haben. Die Folgen der Fehlbildung kann zum Beispiel der Verlust des Selbstbewusstseins oder der Lebensqualität sein.

Denn volles und gesundes Haar ist für viele ein Schönheitsideal und wird mit Vitalität in Verbindung gebracht. Daher geschieht es häufig, dass soziale Kontakte gemieden werden und sich die Patienten selbst unattraktiv fühlen. Einige greifen zu Perücken, um zumindest die Haarlosigkeit auf dem Kopf vor Außenstehenden zu verbergen.


Ist eine Haarverpflanzung möglich?

Viele von dem Gendefekt Betroffene denken sicherlich auch irgendwann über eine Eigenhaarverpflanzung nach. Generell ist dieses zwar durchführbar, solange noch intakte Haarfollikel vorhanden sind, sie ist jedoch bei dieser Form des Haarschwunds nicht sinnvoll.

Denn die follikulären Einheiten, die bei einem solchen operativen Eingriff in den Empfängerbereich, der von Haarverlust betroffen ist, eingepflanzt werden, würden vom Immunsystem fälschlicherweise als Fremdkörper identifiziert und daraufhin zerstört und abgestoßen werden.

Eine Haarimplantation bei Personen, die unter der angeborenen Haarlosigkeit leiden, ist daher keine dauerhafte Lösung. Der Traum von einer vollen und gesunden Haarpracht durch eine Haartransplantation ist für Patienten mit der angeborenen Fehlbildung daher nicht realisierbar.


Gibt es eine Alternative zu einer Eigenhaarverpflanzung?

Eine Alternative zu der Eigenhaarbehandlung ist die so genannte Haarpigmentierung. Bei dieser kosmetischen Behandlung werden Haarstoppel mit Hilfe von sehr feine Farbpigmente simuliert. In der Gesamtheit wirken die Farbpigmente dann wie ein gerade frisch rasierter Kopf.

Die Methode ist insbesondere für Männer geeignet, um einen sehr kurzen Haarschnitt zu simulieren. Für Frauen hingegen stellt die Haarsimulation oftmals keine zufriedenstellende Alternative dar, da lediglich Haarstoppeln aber keine langen Haare simuliert werden können.

Die Farbpigmente, die bei der kosmetischen Behandlung zum Einsatz kommen, bauen sich nach einigen Jahren vollständig im Körper ab, sodass die Simulation zu gegebener Zeit wiederaufgefrischt werden muss.


Fazit: Der Haarverlust durch den Gendefekt ist dauerhaft

Alopecia Congenita ist eine Fehlbildung der haarbildenden Gene, die nur sehr selten auftritt. Bei Betroffenen macht sich der Gendefekt häufig schon im Säuglingsalter bemerkbar, da die Kinder komplett haarlos auf die Welt kommen.

Aber auch, wenn einige Kinder zunächst ein scheinbar normales Haarwachstum aufweisen, tritt spätestens im Teenageralter der Haarausfall ein. Von dem Haarschwund sind nicht nur die Kopfhaare, sondern auch alle anderen Körperhaare zum Beispiel an den Armen, Achseln, Beinen oder Wimpern betroffen.

Bisher ist die genaue Ursache für die Erkrankung noch nicht vollständig bekannt, es lässt sich jedoch feststellen, dass eine familiäre Häufung auftritt. Personen, die von der angeborenen Haarlosigkeit betroffen sind, haben oft mit erheblichen Selbstzweifeln zu kämpfen, denn der Verlust der Haare ist dauerhaft. Mit einer Perücke lässt sich die angeborene Haarlosigkeit zumindest auf dem Kopf die Haarlosigkeit verbergen.

Eine Haarverpflanzung, durch die neue, gesunde Haare an den Kahlstellen wachsen, ist bei diesem Gendefekt jedoch nicht sinnvoll. Die verpflanzten follikulären Einheiten würden vom Körper wieder als Fremdkörper identifiziert und daraufhin zerstört werden.

Eine Haarpigmentierung, bei der durch winzige Farbpigmente Haarstoppel simuliert werden, kann insbesondere für Männer, die eine Kurzhaarfrisur simulieren wollen, eine optimale Alternative zu einer Haarimplantation sein.

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ÜBER DEN AUTOR

Haarausfallen

Warum führe ich diesen Haarausfall-Blog? Weil ich schon mit 19 unter Haarausfall gelitten und ihn nun endlich in den Griff bekommen habe. Ich möchte alle Erfahrungen der Menschen zum Thema Haarausfall verbinden, eine Plattform zur anonymen Diskussion über das sensible Thema Haarausfall bieten und gemeinsam Lösungen finden.

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