Stress oder Gene? ­ Warum wir Haare verlieren

Geschrieben von | 3. Mai 2016 | Blog, Ursachen Haarausfall | 0

Haartransplantation bei Haarausfall

Ein paar Haare im Kamm stellen noch keinen Grund zur Sorge dar, sei es auch noch so eine unangenehme Situation. Erfahrungsgemäß verlieren wir nämlich bis zu 100 Kopfhaare pro Tag, wobei man sich in diesem Fall keine weiteren Gedanken machen muss, da sich die Haare mit der Zeit wieder regenerieren. Verlieren wir jedoch mehr Haare als gewöhnlich, so liegt ein Haarausfall ­- auch Effluvium bezeichnet – vor. Etwa ein Drittel der Männer und jede zehnte Frau sind im Laufe ihres Lebens davon betroffen. Hier stellt sich nun die Frage, welche Ursache für den Haarverlust zu Grunde liegt.


Inhaltsverzeichnis

» Die Gene als Ursache von Haarausfall
» Stress fördert den Haarausfall
» Effektive Behandlung und Vorbeugung von Haarausfall
» Haartransplantation oft letzter Ausweg bei Haarausfall


Die Gene als Ursache von Haarausfall

Tritt der Haarverlust zum ersten Mal auf, und sogenannte Geheimratsecken werden sichtbar, stellt sich die Frage, ob hier ein erblich bedingter Haarausfall vorliegt. Oft genügt ein Blick ins Familienalbum und der Vergleich mit Vater und Großvater, um die Ursache des plötzlich vermehrten Haarausfalls zu klären. Vorwiegend davon betroffen sind Männer, wobei erste Anzeichen bereits zwischen dem 25. und 30. Lebensjahr sichtbar werden können. Der genetische Haarausfall folgt einem bestimmten Muster, nämlich insofern, dass zuerst die Schläfen optisch höher werden und sich anschließend das Haupthaar an Scheitel und Hinterkopf lichtet. Diese Art des Haarverlusts wird auch androgenetische Alopezie genannt und tritt am häufigsten auf. Ursache ist, dass in diesem Fall eine genetische Empfindlichkeit der Haarwurzel gegen Testosteron zugrunde liegt. Die zweithäufigste Form des erblich-bedingten Haarausfalls ist der kreisrunde Haarausfall, der auch als Alopecia areata bezeichnet wird. Hierbei handelt es sich um kreisrunde kahle Flecken, die sich an mehreren Stellen des Kopfes bilden. Als Auslöser vermutet man ein gestörtes Immunsystem oder psychische Erkrankungen.


Stress fördert den Haarausfall

Doch auch (beruflicher) Stress und Hormone können den Haarausfall begünstigen. Denn Stress kann den Haarzyklus verändern, was sich wiederum durch Haarausfall bemerkbar macht. Um den Haarwuchs wieder anzuregen, muss in erster Linie die Ursache dafür beseitigt werden, z.B. indem wieder Ruhe und Harmonie im Leben einkehren. Denn oft handelt es sich um körperlichen Stress, bei dem es sich nicht um eine ernsthaft Erkrankung wie Krebs handelt, sondern lediglich um übertriebenes Sporttraining. Doch auch emotionale Dauerbelastungen wie Partnerschaftsprobleme oder einfach auch Probleme im Beruf stellen unter anderem eine massive Stresssituation dar. Stress entsteht, wenn ein Mensch sich nicht bzw. nicht mehr in der Lage sieht, eine bestimmte Situation zu bewältigen. Im Umkehrschluss fühlt man sich so meist buchstäblich überwältigt. Hält der Stress über Wochen an, so kann er zu körperlichen Beschwerden wie u.a. Kopfschmerzen und letztendlich auch zu Haarausfall führen. Dieser äußert sich dann in Form des erblich bedingtem Haarausfalls, des kreisrunden Haarausfalls oder des diffusen Haarausfalls, bei dem es sich um ein gleichmäßiges Ausdünnen der Haare auf dem ganzen Kopf handelt. Die einfachste und doch effektivste Methode, stressbedingten Haarausfall zu therapieren, ist, Stress zu vermeiden. Zwar gibt es hierfür kein Patentrezept, jedoch lässt sich der Stress allein schon durch Sport, Hobbys oder soziale Kontakte, aber auch durch Ruhephasen abbauen. Oft genügen auch schon ausreichend Schlaf und eine ausgewogene Ernährung.


Effektive Behandlung und Vorbeugung von Haarausfall

Ein wirkliches Mittel zur Vorbeugung oder dagegen gibt es nicht. Zwar sieht das die Anti­-Haarausfall­-Industrie natürlich anders und verspricht mit ihren Haarwässerchen und Shampoos gegen Haarausfall zu helfen und die Haarpracht aufrecht zu erhalten bzw. das Wachstum wieder anzuregen. Auch in Form von Kapseln wird mittlerweile ordentlich die Werbetrommel gerührt, die die Nährstoffversorgung des geschädigten Haarfollikels optimieren und die Regeneration der Haare unterstützen sollen. Leider sind das nur leere Versprechungen, denn sobald die Haarfollikel einmal abgestorben sind, können sie nicht wiederbelebt werden.


Haartransplantation oft letzter Ausweg bei Haarausfall

Im Durchschnitt hat der Mensch 100.000 Haare auf dem Kopf, wobei es hier leichte Abweichungen bedingt durch die genetische Haarfarbe der Person gibt. So haben blonde Menschen z.B. sogar bis zu 150.000 Haare auf dem Kopf, Rothaarige kommen hingegen nur auf 75.000 bis 90.000 Haare. Es ist allseits bekannt, dass Haare das Erscheinungsbild ebenso wie das Selbstbild prägen. Allerdings gerät eben dieses ins Wanken, sobald die Haare vermehrt ausfallen und die ersten kahlen Stellen sichtbar werden. Hier hilft oft nur noch eine Haartransplantation weiter. Dabei werden z.B. mithilfe der sogenannten FUE­-Methode (Follicular Unit Extraction) Follikeleinheiten aus dem Spenderbereich entnommen, wobei die Follikeleinheiten in der Regel aus einem bis fünf Haaren bestehen. Bei der FUT-­Methode, bei der am Hinterkopf ein schmaler, mit Haaren bewachsener Hautstreifen entnommen wird, aus dem dann die einzelnen Haarfolikel gewonnen werden, die dem Patienten später an den kahlen Stellen implantiert werden, kann es später zur Narbenbildung am Hinterkopf kommen. Dank der FUE­-Methode gehört dies allerdings der Vergangenheit an, da bei dieser Methode lediglich kleinstmögliche Haargruppen mit einem speziellen Extraktionsgerät entnommen werden, das statt großer Narben nur rötliche und unauffällige rote Punkte hinterlässt. Somit ist die Haartransplantation mittels der FUE­-Methode für viele der letzte Ausweg, die Haarpracht aufrecht zu erhalten. Dennoch sollte man sich ­ wenn man sich für diesen Weg entscheidet ­ immer ärztlichen Rat einholen und sich über die verschiedenen Methoden aufklären lassen. Der behandelnde Chirurg kann sich ein Bild von der Beschaffenheit des Haares verschaffen und so die geeignetste Behandlungsmöglichkeit festlegen. Hinzu kommt, dass auch wenn die Haartransplantation zu den weniger risikohaften Schönheitsoperationen zählt, man sich in jedem Fall Informationen einholt.

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ÜBER DEN AUTOR

Haarausfallen

Warum führe ich diesen Haarausfall-Blog? Weil ich schon mit 19 unter Haarausfall gelitten und ihn nun endlich in den Griff bekommen habe. Ich möchte alle Erfahrungen der Menschen zum Thema Haarausfall verbinden, eine Plattform zur anonymen Diskussion über das sensible Thema Haarausfall bieten und gemeinsam Lösungen finden.

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